Maurizio Arrivabene, Ferrari: Kein Problem mit Vettel
Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen
Es gibt Geschichten aus der Formel 1, die gehen einfach nicht weg. Eine davon ist: Das Klima zwischen Ferrari-Star Sebastian Vettel und seinem Arbeitgeber sei nicht so reibungslos, wie das gegen aussen dargestellt werde.
Anfangs Oktober hat Teamchef Maurizio Arrivabene über den vierfachen Formel-1-Champion gesagt: «Sebastian muss sich einfach auf das Auto konzentrieren. Er ist jemand, der viel gibt, und manchmal führt das dazu, dass er sich für alle möglichen Themen interessiert. Also muss man ihn manchmal daran erinnern, was seine Hauptaufgabe ist.»
Viele Fachleute im Fahrerlager verstanden das als Warnschuss, über die Medien gezielt platziert.
Im Fahrerlager von Suzuka gingen Augenbrauen hoch, als Arrivabene gegenüber der italienischen Sky betonte, Vettel müsse sich sein Gehalt und seine Zukunft genau so verdienen wie jeder andere auch.
Natürlich wurde das in den italienischen Medien postwendend so ausgelegt, dass Vettel sich in zu vieles einmische oder dass es am Einsatz fehle oder dass die Zusammenarbeit über 2018 hinaus gefährdet sei.
Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Das war für mich glasklar choreographiert, das war eine Botschaft von ganz oben herunter, die über Maurizio Arrivabene deponiert wurde. Und diese Nachricht lautet – mach du deinen Job und misch dich bei allem Anderen nicht ein! Ich sage: Sebastian Vettel wird das nicht gut aufnehmen.»
Vettel selber blieb gelassen: «Generell haben Maurizio und ich eine wirklich gute Arbeitsbeziehung. Wenn es etwas gibt, was ich nicht mag, dann sage ich ihm das. Und das funktioniert auch anders herum. Es gibt nichts zwischen uns, das aussortiert werden muss.»
In Brasilien meinte Arrivabene über seinen Champion: «Ich habe null Probleme mit Sebastian. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass Seb eben ein sehr emotionaler Mensch ist. Manchmal scheint er mehr Latino als kühler Deutscher zu sein! Vettel ist sehr leidenschaftlich, besonders dann, wenn er im Auto sitzt und in Zweikämpfe verwickelt ist. Wenn er sich dann hitzig äussert, dann ist das kein Zeichen von Frustration. Aber Vettel ist keiner, der schnell aufgibt. Er treibt das Team an. Hin und wieder schiesst das Adrenalin durch die Decke, und dann wählt er vielleicht einige Wörter, die etwas härter sich als erwartet. Und dann verstehe ich meine Rolle auch so, ihn wieder auf seinen Job auszurichten.»
Dennoch – die Geschichte der angeblichen Unzufriedenheit geht einfach nicht weg und ist auch im Rahmen der Ferrari-Weihnachtsfeier in Maranello thematisiert worden.
Maurizio Arrivabene hat dazu so Stellung genommen: «Ich habe kein Problem mit Sebastian Vettel. Mehr gäbe es eigentlich nicht dazu zu sagen. Wenn er demotiviert wäre, wieso arbeitet er dann dermassen hart? Wieso sitzt er ständig im Simulator? Was er wirklich kann, wenn er ein Auto hat, dass ihm keine Schwierigkeiten bereitet, das haben wir zuletzt in Abu Dhabi erlebt. Ich habe nun mehrfach darauf hingewiesen, wie sehr er mit Ferrari gewinnen will. Das ist ein klares Ziel, und er teilt es mit uns.»