Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Manor zahlungsunfähig, 212 Mitarbeiter vor dem Nichts

Von Mathias Brunner
Manor Racing blickt einer düsteren Zukunft entgegen

Manor Racing blickt einer düsteren Zukunft entgegen

​Die Belegschaft von Manor Racing wurde am Freitag informiert: Der erhoffte Investor konnte nicht gefunden werden, das Team ist zahlungsunfähig und befindet sich nun in den Händen von Insolvenzverwaltern.

Das Unternehmen Just Racing Services Ltd., welche den Formel-1-Rennstall Manor Racing besitzt, ist zahlungsunfähig. Darüber ist die Belegschaft von Manor Racing am Freitagmorgen im Rennwagenwerk von Banbury informiert worden. Den 212 Mitarbeitern musste eröffnet werden, dass aus den erhofften neuen Investoren nichts geworden ist.

Die Firma FRP Advisory LLP ist Insolvenzverwalterin. Geoff Rowley von FRP hat erklärt, dass keine Kündigungen ausgesprochen worden sind und dass die Löhne bis Ende Dezember normal bezahlt wurden. Nun hoffen die Angestellten auf ein ähnliches Wunder wie 2014. Auch damals trat die Firma FRP als Insolvenzverwalterin auf.

Der grosse Unterschied: Damals konnte ab Oktober an einer Rettung gearbeitet werden, nun haben wir Januar. Und schon Ende Februar finden die ersten Testfahrten statt, WM-Auftakt ist 26. März in Australien.

Im Herbst 2014 hatte sich der Schuldenberg von Marussia (heute Manor) auf 180 Millionen Euro angehäuft, die russischen Teilhaber hatten keine Lust mehr auf das finanzielle Fass ohne Boden, das Team war zahlungsunfähig und fehlte bei den letzten Rennen der Saison. Im Februar 2015 rettete der nordirische Unternehmer Stephen Fitzpatrick das Team, die Saison wurde als «Manor Marussia F1 Team» bestritten, mit modifizierten 2014er Autos und Vorjahresmotoren von Ferrari. 2016 wurde aus diesem Team «Manor Racing», ein beachtlicher Aufwärtstrend war zu erkennen.

Manor Racing lag in der WM 2016 lange auf dem zehnten Rang, erst beim zweitletzten Lauf der Saison in Brasilien konnte Sauber dank Felipe Nasrs neuntem Platz in Interlagos Manor auf WM-Rang 11 zurückdrängen. Das kostet den Rennstall nicht nur rund 20 Mio Dollar Preisgelder und Reisevergünstigungen, sondern schreckte auch potenzielle Geldgeber ab.

Geoff Rowley teilt in einer Erklärung von FRP mit: «Der Rennstall hat ohne Zweifel grosse Fortschritte gemacht, seit er unter neuen Besitzern gefahren ist. Aber Fakt ist, dass der Betrieb eines GP-Teams einen anhaltenden Geldfluss erfordert. In den letzten Monaten hat das Management unermüdlich versucht, neue Investoren zu finden. Aber das ist nicht geschafft worden. Also gibt es keine andere Wahl als den Gang in die Insolvenz. Die Insolvenzverwalter prüfen nun die nächsten Schritte.»

Gibt es für Manor noch Hoffnung? Gibt es eine echte Chance, dass das Team in Australien 2017 am Start stehen wird? Geoff Rowley: «Das hängt von Verhandlungen mit interessierten Parteien ab. Das Zeitfenster ist wirklich eng.»

Weder Manor Racing noch Besitzer Stephen Fitzpatrick haben sich bislang zur Insolvenz geäussert.

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