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Zak Brown: Was McLaren-Honda 2017 erreichen kann

Von Mathias Brunner
​Der Kalifornier Zak Brown (45) ist als neuer Direktor der grosse Hoffnungsträger von McLaren: Er soll helfen, dass McLaren-Honda zusätzliche Sponsoren erhält und endlich den ersten Sieg seit 2012 erringt.

Die Aufgabe des US-Amerikaners Zak Brown ist nicht die Einfachste: Der in Los Angeles geborene Sportmarketing-Spezialist soll McLaren, nach Ferrari das zweiterfolgreichste Formel-1-Team, zum Erfolg zurück führen.

Der letzte McLaren-Sieg liegt wie die letzte McLaren-Pole schon mehr als vier Jahre zurück: 2012 eroberte Lewis Hamilton im Woking-Flitzer den ersten Startplatz beim WM-Finale von Brasilien, den Sieg sicherte sich daraufhin sein damaliger Teamkollege Jenson Button.

Dann rutschte McLaren sportlich in die Krise, und der langjährige Teamchef und Gruppen-Geschäftsleiter Ron Dennis musste auch deswegen gehen. Im November gab McLaren das Engagement von Zak Brown bekannt. Der 45jährige Selfmade-Millionär hatte eine führende Sportmarketing-Agentur aufgebaut, er gilt als Magnet für neue Geldgeber und als Mann mit Visionen.

Was die Fans in der kommenden Formel-1-Saison 2017 von McLaren-Honda erwarten können, hat Brown beim der britischen Sky gesagt: «Die Stimmung im Team ist aufgekratzt. Wir haben viele Bereiche erkannt, in welchen wir gemessen an 2016 besser sein werden, alle fühlen sich angriffig. Die vergangenen Jahre waren für McLaren sehr schwierig. Aber schon 2016 hatte McLaren ein gutes Rennauto. Honda legt in Sachen Motorleistung tüchtig nach, und wenn wir jenen Schritt nach vorne wiederholen können, der uns von 2015 auf 2016 gelungen ist, dann befinden wir uns auf gutem Weg.»

Zak Brown über seine erste Rede als Direktor bei McLaren: «Ich wollte den Menschen vermitteln, dass ich ein grosser McLaren-Fan bin und es eine Ehre für mich ist, für dieses Team arbeiten zu dürfen. Ich sehe das als echtes Privileg. Ich hatte immer schon eine Schwäche für McLaren, ich besitze selber einen früheren Renner von Mika Häkkinen, den ich auch fahre. Von daher kannte ich einige Mitarbeiter aus dem Rennstall bereits.»

Zudem hatte Brown McLaren ein paar Sponsoren vermitteln, auch aus jener Perspektive gab es ein Band nach Woking.

Brown weiter: «Ich sehe mir als Racer. Selbst wenn ich eher an meinen geschäftlichen Erfolgen gemessen werde, so habe ich doch 25 Jahre hinter dem Rennlenkrad verbracht, ich kann mich also mit dem Rennkodex identifizieren, den du im McLaren-Werk an jeder Ecke spürst. Klar ist Formel 1 auch ein riesiges Geschäft, aber im Herzen sind die McLaren-Mitarbeiter wegen des Sports dabei, und so fühle ich auch. Ich wollte der Belegschaft zeigen, wie leidenschaftlich ich bin.»

Brown lebte schon zu Beginn der 90er Jahre in England, und vor vier Jahren ist er mit Familie, Sack und Pack nach Grossbritannien zurückgekehrt. «Ich liebe Europa, ich mag England sehr. Daher wollte ich wieder lieber hier leben.»

Für die Formel 1 sieht Brown eine Zukunft, «in welcher die Kosten sinken müssen. Für 2018 will ich wieder einen neuen Hauptsponsor für McLaren finden. Wir konzentrieren uns auf grosse Firmen, tolle Marken, Unternehmen, die unsere Philosophie teilen. Es gab schon vielversprechende Gespräche, aber nicht viel mehr.»

Brown hat zwar nicht den Posten von Ron Dennis übernommen, aber dennoch gibt der Kalifornier zu: «Es hat sich ein wenig merkwürdig angefühlt, was alles bei McLaren passiert ist. Denn ich kenne Ron seit vielen Jahren. Das begann, als ich Hilton und Johnnie Walker zu McLaren brachte. Im Laufe der Zeit wurde aus einer Bekanntschaft mehr, und es war Ron, der mich zuerst gefragt hatte, ob ich nicht zu McLaren kommen wolle. Zum Glück fand der Vorstand das eine gute Idee.»

«Es ist kein Geheimnis, dass es innerhalb der McLaren-Teilhaber Unstimmigkeiten gibt. Aber einig sind sie sich in diesem Punkt – sie wollen zurück zum Erfolg. Mein Verhältnis zu Ron hat durch die ganzen Vorkommnisse nicht gelitten, wir reden die ganze Zeit über.»

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