Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Felipe Massa: Kart-Training in Florida – für Williams

Von Mathias Brunner
Felipe Massa beim Kart-Training in Floria

Felipe Massa beim Kart-Training in Floria

​GP-Veteran Felipe Massa bereitet sich derzeit in Homestead (Miami) auf die Kartserie «Florida Winter Tour» vor. Ein prima Training für die Formel-1-Rückkehr zu Williams. Das Abenteuer Formel E ist geplatzt.

Heute Montag hat der Mexikaner Esteban Gutiérrez verkündet, dass er bei seinem Heimrennen in Mexiko-Stadt am 1. April in der Formel E debütieren werde. Dort hätte er eigentlich auf Felipe Massa treffen sollen, doch der wird in aller Wahrscheinlichkeit den Sirenengesängen von Williams erliegen.

Der Rücktritt vom Rücktritt Felipe Massas ist für Williams ganz elementar: Neben dem 18jährigen Lance Stroll braucht der Traditionsrennstall dringend einen erfahrenen Mann. Massas Rückkehr ebnet überhaupt erst den Weg, dass Valtteri Bottas zu Mercedes-Benz rücken kann. Teamchefin Claire Williams hatte bestätigt: «Wir würden Valtteri nur unter der Bedingung zu Mercedes ziehen lassen, dass wir eine erfahrene, glaubwürdige Alternative haben – jemanden wie Felipe Massa.»

Im Formel-1-Herbst 2016 war das alles ganz anders geplant: Felipe Massa verkündete in Monza seinen Rücktritt, in Brasilien marschierte er unter Tränen zurück zur Box, nachdem er seinen Dienstwagen geschrottet hatte, in Abu Dhabi sollte dann wirklich Schluss sein. Da galt als beschlossen, dass Williams 2017 mit dem jungen Stroll und mit Bottas als Team-Leader antreten würde.

Aber dann kam Anfang Dezember der überraschende Rücktritt von Nico Rosberg. Claire Williams nahm sofort mit Massa Kontakt auf, bevor der Brasilianer für die Feiertage nach Hause flog, weilte er längere Zeit im Williams-Werk von Grove.

Im Oktober und November hatte sich Massa-Manager Nicolas Todt (der Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt) nach Fahrgelegenheit für Massa umgesehen. Denn Felipe wollte durchaus nicht aufhören. Er sah in der Formel 1 vielmehr keine Gelegenheit mehr auf ein konkurrenzfähiges Auto.

Todt junior hörte sich in der Langstrecken-WM um, doch das Interesse an Massa war lau. Todt fuhr auch die Antennen Richtung DTM aus, doch dort waren die Möglichkeiten beschränkt. Danach kümmerte sich der Franzose um einen Vertrag in der Formel E.

Massa-Insider halten es für wahrscheinlich, dass Todt entweder kurz vor einem Formel-E-Vertrag für 2017 stand oder dass Felipe bereits bei einem Formel-E-Team unterzeichnet hatte. Dann jedoch kam wie erwähnt der Rosberg-Rücktritt. Nicolas Todt war sicher intelligent genug, das Abkommen mit einer entsprechenden Ausstiegsklausel zu versehen. Weder er noch Felipe Massa haben sich bislang zum möglichen Vertrag in der Formel E geäussert.

Der elffache Grand-Prix-Sieger weilt derzeit in Miami. Auf der Rennstrecke von Homestead bereitet er sich auf die Kartserie «Florida Winter Tour» vor. Wieviele Rennen der WM-Zweite von 2008 dort bestreiten wird, steht noch nicht fest. Aber Massa ist einer jener GP-Asse, die regelmässig im Kart sitzen und das als prima Training für die Formel 1 schätzen. Die Winter-Tour beginnt mit dem ersten Rennwochenende in Homestead von 13.–15. Januar.

Der kommende Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas trainiert derzeit zuhause in Nestola (Finnland).

Wann sich Williams und Mercedes-Benz zur Personal-Rochade äussern, steht in den Sternen. Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, hielt kurz vor Weihnachten bei ServusTV fest: «Es kann bis Ende Januar dauern, bis wir wissen, welchen Weg wir gehen. Wir sind noch nicht so weit und wissen es noch nicht. Wir haben gehofft, es früher hinzukriegen. Aber es sind ganz komplizierte Verhandlungen. Grundsätzlich gibt es eben diese zwei Wege – einen Jungen nehmen wie Wehrlein, der so einer wie Verstappen werden könnte oder eben auch nicht, oder auf einen erfahrenen Mann setzen, das wäre Bottas. Mit diesen Überlegungen sind wir noch lange nicht fertig. Das ist eine Riesendiskussion.»

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