Red Bull: Viel Arbeit für Riccardo und Verstappen
Ginge es lediglich nach Testzeiten, dann wäre Red Bull Racing derzeit nur dritte Kraft der Formel 1 – und müsste sich Sorgen um den Speed von Felipe Massa im Williams machen. Aber RBR-Pilot Max Verstappen bleibt gelassen: «Ich rechne mit keinen grösseren Überraschungen, beim Testen zeigt man nie alles, was man kann. Es dreht sich alles ums Auto und dessen Optimierung, sodass man möglichst gut vorbereitet in das Jahr starten kann. Es geht nicht um Qualifying-Runden.»
Beim Gespräch mit zahlreichen Gegner der vierfachen Weltmeister ist oft zu hören: Red Bull Racing hat überhaupt nicht gezeigt, was sie wirklich können. Daher Hand aufs Herz: Blufft Red Bull Racing?
Daniel Ricciardo lacht: «Ich wünschte, es wäre so! Unter identischen Bedingungen sind wir ungefähr im Bereich der besten Autos. Aber wir sind nicht ganz an der Spitze angekommen.» Wann denn? Ricciardo grinst: «Ich hoffe, in Australien! Vom Auto her können wir gewiss noch Fortschritte machen, da gibt es noch sehr viel zu lernen. Aber in Australien kann alles wieder ganz anders aussehen. Ich bin nicht nervös. Ich bleibe davon überzeugt, dass wir in Melbourne konkurrenzfähig sein werden.»
Der Franzose Guillaume Rocquelin, von allen nur «Rocky», genannt ist der leitende Ingenieur bei RBR, an der Seite von Sebastian Vettel ist er vier Mal Weltmeister geworden. Auch der erfahrene Techniker meint: «Im grossen Ganzen haben wir erreicht, was wir im Test alles machen wollten. Klar gab es einige Kleinigkeiten, aber darauf musst du mit einem neuen Wagen vorbereitet sein.»
«Wir haben jetzt intensive Tage vor uns, bevor es nach Melbourne geht. Wir müssen alle Daten umsetzen, wir müssen die Problemchen von Spanien lösen. Ob ich glaube, dass wir bei der Musik sein werden? Ja, das glaube ich. Wir sind mit der Balance des Autos zufrieden, und auch mit der Leistungsfähigkeit des neuen Wagens. Ich weiss, einige Rennställe haben überaus eindrucksvolle Rundenzeiten gezeigt. Aber bei den Test spielen so viele Faktoren eine Rolle – das macht es extrem schwierig, ein klares Bild darüber zu erhalten, wo alle Teams wirklich stehen.»