Felipe Massa: «Ferrari hat mich 2017 verblüfft»
Felipe Massa
2008 ist Felipe Massa mit Ferrari haarscharf am WM-Titel vorbeigeschrammt. Er gewann beim dramatischen Finale von Brasilien vor eigenem Publikum, und in der Ferrari-Box wurde schon gefeiert. Aber dann kreuzte Lewis Hamilton die Ziellinie – in der zweitletzten Kurve der letzten Runde des letzten Rennens hatte der Engländer exakt jenen Platz gutgemacht, der zum Titel reichte.
Die Art und Weise, wie Massa damals in der Niederlage Grösse zeigte, hat ihm weltweit Respekt und Sympathie eingetragen. Als er Ferrari Ende 2013 verlassen musste, behielt er dort viele Freunde. Und heute, vier Jahre später, ist Ferrari wieder an der Spitze.
Auch den inzwischen 35jährigen Massa hat das verblüfft: «Ich hätte nie von Ferrari solche Leistungen erwartet. Wenn ihr mich im vergangenen November gefragt hättet, wen ich als Hauptgegner für Mercedes-Benz in der Saison 2017 sehe, dann hätte ich Red Bull Racing gesagt», so der elffache GP-Sieger gegenüber crash.net. «Aber das Beispiel Ferrari zeigt – du kannst mit Adrian Newey den wohl besten Techniker der Gegenwart im Team haben, doch auch das ist keine Erfolgsgarantie.»
«Ferrari beweist: Wenn du an den verschiedenen Stellen die richtigen Leute hast, und das müssen jetzt keine bekannten Namen sein, dann kannst du dennoch eine hervorragende Arbeit machen. Das hat mich wirklich erstaunt.»
«Ich freue mich, dass wir heute zwei Rennställe haben, die um den Sieg kämpfen. Noch perfekter wäre es natürlich, wenn sich zusätzliche Teams da einmischen könnten, im Idealfall für die Fans sollten wir jedes Mal einen anderen Sieger haben. Aber wenn mit Ferrari und Mercedes zwei Teams letztlich den Titel unter sich ausmachen werden, dann ist das zu den Vorjahren schon mal ein Fortschritt.»
Felipe Massa ist bei Williams bislang der einzige Pilot, der punkten konnte – als Sechster in Australien und Bahrain sowie als Neunter in Russland, damit ist Massa derzeit WM-Achter. Sein 18jähriger Stallgefährte hat in Sotschi sein bislang bestes Ergebnis eingefahren, als Elfter.