Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton (Mercedes): «Ich verstehe es nicht»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in Sotschi: Kühlung war schon vor dem Start ein Thema

Lewis Hamilton in Sotschi: Kühlung war schon vor dem Start ein Thema

​Im Anschluss an den Russland-GP schien Formel-1-Superstar Lewis Hamilton ratlos: «Ich weiss nicht, was in diesem Rennen passiert ist. Valtteri Bottas und ich fahren ähnliche Abstimmungen, aber ich war nirgends.»

Vier Rennen, drei Sieger, die Formel-1-Saison 2017 hat vielversprechend begonnen: Sebastian Vettel und Ferrari triumphierten beim Saisonauftakt in Melbourne (Australien), Lewis Hamilton und Mercedes-Benz konterten in Shanghai (China), dann war wieder die Reihe an Vettel in Bahrain, worauf Valtteri Bottas in Sotschi seinen ersten GP-Triumph einfuhr – während Lewis Hamilton in Russland nur auf Rang 4 ins Ziel kam. Die Fans wunderten sich ein wenig: Wann hatte der dreifache Champion letztmals eine Zielflagge gesehen, ohne auf dem Siegerpodest zu stehen? Genau, es war in Baku 2016, 16 Rennen zuvor, wo der Engländer ebenfalls ein völlig vermurkstes Wochenende erlebte und nur Fünfter wurde.

In seiner Medienrunde nach dem Sotschi-GP verglich Hamilton denn auch die Vorkommnisse in Russland mit dem verpatzten Auftritt in Aserbaidschan vom vergangenen Jahr, viele Sätze klangen gleich wie damals in Baku.

«Mir ist nicht ganz klar, was passiert ist», sagte der 54fache GP-Sieger, der 2014 und 2015 in Sotschi gewonnen hatte. «Wir werden ziemlich viel arbeiten müssen, um den Gründen für diese Leistung auf die Spur zu kommen. Derzeit kann ich es mir nicht erklären.»

Die Ansätze sind: Beide Silberpfeile liefen im Rennen zu heiss – weil die Techniker die Umgebungstemperaturen falsch eingeschätzt hatten. Im Auto von Lewis Hamilton machte sich das dramatischer bemerkbar, weil der Engländer hinter Kimi Räikkönen fuhr, der Wagen seines Stallgefährten Bottas hingegen an der Spitze in unverwirbelter Luft fuhr. Darüber hinaus war die Abstimmung des Autos von Lewis nie so gut wie jene des Renners von Bottas.
Hamilton weiter: «Valtteri und ich haben ungefähr ähnliche Fahrstile, also weiss ich nicht, warum ich sein Tempo nicht mitgehen konnte.»

Am Schluss kam Hamilton 36 Sekunden hinter Bottas ins Ziel.
Hamilton: «Ich hatte seit Samstag einfach keinen Speed im Auto, ab Runde 5 hatte ich bereits Probleme mit dem Überhitzen des Fahrzeugs. Von da an musste ich Tempo rausnehmen, um dem Motor nicht zu viel zuzumuten.»

Hamilton liegt in der WM nun dreizehn Punkte hinter Leader Sebastian Vettel (es steht 86:73 für den Deutschen), Bottas ist WM-Dritter mit 63 Punkten. Aber das macht Lewis keine Sorgen: «Darüber denke ich derzeit nicht nach, ich will lieber herausfinden, wieso meine Abstimmung in Russland nie gut genug war, um den üblichen Speed zu erreichen. Ich bin noch immer WM-Zweiter, das Ergebnis von Sotschi ist als nicht das Ende der Welt. Aber ich muss wieder das Tempo der ersten Rennen finden. Ich hatte vor allem in langsamen und mittelschnellen Kurven Mühe.»

Beim kommenden Grossen Preis von Spanien (14. Mai) hat Lewis nur einen seiner 54 GP-Siege errungen, das war 2014. 2015 wurde er von Nico Rosberg bezwungen, 2016 rasselten die beiden Mercedes-Stars in der ersten Runde zusammen, und Max Verstappen fuhr sensationell zum ersten GP-Triumph.

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