Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Christian Horner (Red Bull): «Denken nicht an Titel»

Von Vanessa Georgoulas
Christian Horner durfte in Spanien dank des dritten Rangs von Daniel Ricciardo einen Podestplatz bejubeln. Trotzdem warnte der Red Bull Racing-Teamchef hinterher: «Wir haben noch viel Arbeit vor uns.»

Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo durfte sich nach dem Spanien-GP zu Sieger Lewis Hamilton und Ferrari-Star Sebastian Vettel aufs Podest gesellen. Der Australier hatte von den Ausfällen der Konkurrenz profitiert und die Ziellinie als Dritter gekreuzt. Im Ziel fehlten ihm allerdings mehr als siebzig Sekunden auf seinen früheren Teamkollegen im roten Renner. Der Rückstand zum GP-Sieger im Silberpfeil betrug sogar mehr als 75 Sekunden.

Dennoch gab es von Ricciardos Chef ein gutes Zeugnis. Christian Horner erklärte: «Daniel hat heute ein gutes Rennen gezeigt. Es war eine ziemlich einsame Angelegenheit für ihn, denn wir hatten leider nicht das Tempo, um den Spitzenreitern zu folgen. Aber wir konnten von Valtteri Bottas' Ausfall profitieren, deshalb konnte er seinen ersten Podestplatz in diesem Jahr erzielen. Das ist natürlich grossartig.»

Weitaus weniger Freude hatte der Brite am Rennverlauf von Ricciardos Teamkollegen Max Verstappen, der nur bis zur ersten Kurve kam. Dort fiel der Vorjahressieger einer Kettenreaktion zum Opfer, an deren Anfang Silberpfeil-Pilot Bottas stand. Der Finne schubste seinen Landsmann Kimi Räikkönen im Ferrari an, der seinerseits in Verstappens RB13 krachte. Sowohl der Teenager als auch der Altmeister mussten aussteigen, weil in beiden GP-Rennern die Aufhängung zu Bruch gegangen war.

«Max hat einen wirklich tollen Start hinbekommen und sich für die Aussenseite entschieden. Leider hatte er in der ersten Kurve viel Pech, denn dort fiel er der Kollision von Valtteri und Kimi zum Opfer. Beim Crash mit Kimi ging seine Vorderradaufhängung zu Bruch, deshalb musste er das Auto abstellen. Das ist wirklich schade für ihn», bedauerte Horner.

Und der 43-jährige gestand: «Wenn wir uns das gesamte GP-Wochenende anschauen, kann man erkennen, dass wir die Performance unseres Fahrzeugs weiter verbessern konnten – wie schon in den vorangegangenen vier Rennwochenenden des Jahres. Aber wir wissen auch, dass wir immer noch sehr viel zu tun haben. Nun freuen wir uns bereits auf den nächsten WM-Lauf in Monaco. Das ist der prestigeträchtigste GP im WM-Kalender, und ich hoffe, dass wir dort erneut einen Schritt nach vorne machen können.»

In der WM-Tabelle belegt das Team aus Milton Keynes derzeit den dritten Platz hinter Leader Mercedes und Ferrari. Der Rückstand auf die Scuderia beträgt bereits nach einem Viertel der diesjährigen Rennen stolze 81 Punkte, von den Silberpfeilen an der Spitze der Wertung ist Red Bull Racing sogar 89 Punkte entfernt.

Deshalb denkt man bei den Österreichern auch nicht mehr an die WM. «Wir denken nicht an den Titelkampf, denn wir sind derzeit ein ganzes Stück von der Spitze entfernt. Deshalb fokussieren wir uns darauf, möglichst viel über unser Auto zu erfahren und das Bestmögliche aus jedem Grand Prix zu holen», betonte Horner im TV-Interview mit Sky Sports F1.

Und der Kopf des A-Teams von Red Bull fügte trocken an: «Letztlich ist es so, dass Ferrari und Mercedes die neuen Regeln besser interpretiert haben als wir es getan haben. Deshalb sind wir nun im Hintertreffen und müssen aufholen.»

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