Max Verstappen (Red Bull): Pistenrekord in Zandvoort
Es ist ein wenig wie mit Kino: Füllt ein Film die Kassen, dann brauchen wir nicht lange auf eine Fortsetzung zu warten. Genau so verhält es sich auch mit den Zandvoort-Renntagen, die im vergangenen Jahr von Max Verstappens Sponsor Jumbo in Zusammenarbeit mit Red Bull erstmals durchgeführt wurden: An beiden Tagen kamen jeweils 50.000 Fans zum letztmals 1985 als GP-Rennstrecke verwendeten Kurs. Nach 100.000 Besuchern würde sich mancher Grand-Prix-Veranstalter die Finger lecken!
Ausgabe 2017 lockte sogar noch mehr Fans an, da wollte der 19jährige Max seinen Anhängern etwas bieten. Eigentlich wird bei solchen Demofahrten ja mit harten Pirelli-Reifen gefahren, das hinderte den Spanien-GP-Sieger von 2016 aber nicht daran, den Rundenrekord von Zandvoort anzugreifen.
An Bord jenes Red Bull Racing RB8-Renault V8, mit dem Mark Webber die ersten drei Rennen der Formel-1-Saison 2012 fuhr, unterbot Max die Bestmarke von Ferrari-Testfahrer Luca Badoer aus dem Jahre 2001. Der Italiener fuhr damals in einem Ferrari F2001 1:19,880 min, Verstappen erreichte nun 1:19,511 min.
«Auf einmal war das kein Demonstrationslauf mehr», grinste Max nachher. «Ich wollte mal sehen, was passiert, wenn ich etwas mehr Gas gebe. Wenn so viele Fans kommen, dann willst du sie auch unterhalten. Einfach war es nicht mit den harten Demo-Reifen, aber für eine gute Runde haben sie gereicht.»
Max Verstappen hat es sichtlich genossen, mit einem Saugmotor-Renner von altem Schrot und Korn unterwegs zu sein: «Der V8-Motor klingt einfach toll, es ist immer schön, in solch einem Auto zu sitzen. Zandvoort kenne ich ja auch aus meiner Formel-3-Zeit. Inzwischen ist aber ein frischer Asphalt gelegt worden, und du hast mehr Grip. Viele Buckel sind auch nicht mehr da.»
Joe Robinson, Chefmechaniker des Demo-Teams, sagt: «Wir sind überdurchschnittlich viel gefahren. Üblicherweise legen wir bei einer Demo-Veranstaltung kaum mehr als fünfzig Kilometer zurück. Hier sind wir pro Lauf dreissig Kilometer gefahren.»
Im Mittelpunkt des Fan-Interesses standen natürlich die Formel-1-Demofahrt des Red Bull Racing-Stars. Dazu kamen die Besucher in den Genuss toller GP-Autos aus den 70er und 80er Jahren – in Form der BOSS GP Serie. Klar durften auch die Flying Bulls nicht fehlen.
Zur einheimischen Piste sagt der Formel-1-Teenager: «Das ist schon alte Schule, die Auslaufzonen sind markant kleiner als wir es gewohnt sind. Umso aufregender ist es, mit einem GP-Renner auf die Suche nach dem Limit zu gehen.»
Kann sich Max vorstellen, eines Tages wieder einem Heim-GP zu haben? «Ich hoffe es! Klar ist es bis dahin ein weiter Weg, aber für mich wäre es eine fabelhafte Sache, und ich bin sicher, für die Fans wäre es das auch. Aber die Rahmenbedingungen müssen halt stimmen, die Infrastruktur muss verbessert werden, das Budget muss passen. Da gibt es viel Arbeit.»
Fazit von Max: «Es sind mehr Fans gekommen als vor einem Jahr, das macht mich sehr stolz. Wenn du nach einem Lauf die Menschen jubeln siehst, dann ist das schon ein erhebendes Gefühl. Ich kann mir keine tolleren Fans vorstellen – schon beim Barcelona-GP hatte ich den Eindruck, da waren mehr niederländische Fans als spanische. Einfach, weil die Niederländer so viel Lärm machen!»