Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valtteri Bottas (Mercedes) 4.: Bremsen überhitzt

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas

Valtteri Bottas

​Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas ist als Dritter zum Monaco-GP losgefahren. Der Finne hatte gehofft, mit einem Raketenstart die Ferrari zu sprengen. Stattdessen verlor er einen Rang an Daniel Ricciardo.

Platz 3 am Start, das müsste in Monaco eigentlich fast eine Podestplatzgarantie sein. Jeder weiss, wie schwierig es ist, auf dem Traditionskurs zu überholen. Die Taktik von Valtteri Bottas war denkbar einfach: Mit einem tollen Start gleich mal einen Ferrari aufschnupfen und sich dann auf die Jagd nach dem anderen machen. Aber nun das: Platz 4, nicht mal auf dem Siegerpodest, den dritten Rang knöpfte ihm Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo ab.

Valtteri Bottas meint: «Ja, das ist enttäuschend. Ich glaube, wir hatten den Speed, um den dritten Rang zu erobern. Aber wir hatten heute einfach nicht die notwendige Portion Glück. Red Bull Racing hatte mit Ricciaro das bessere Händchen. Ich steckte lange hinter Sainz fest, dabei haben meine Bremsen überhitzt.»

Die Autos von Red Bull Racing waren heute schnell, und das Team hat das mit Daniel sehr klug gemacht. Sie haben eine Chance gesehen und sie beim Schopf gepackt.»

«Sie haben versucht, mich mit Max zu unterschneiden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon Mühe mit den Hinterreifen. Ich kam also eine Runde später zur Box, um ebenfalls frische Walzen zu holen. Ich glaube, diese Entscheidung war richtig. Der Reifenverschleiss war viel grösser als wir es erwartet hatten. Es war ja davon die Rede, dass einer mit einem Satz Reifen das ganze Rennen durchfahren kann. Also ich wäre dazu sicher nicht in der Lage gewesen.»

«Ich hatte im Rennen Mühe mit den Reifen. Vor allem im Verkehr fielen sie immer wieder aus dem optimalen Betriebsfenster. Die Vorderreifen wurden zu kalt. Aber mehr Zeit verlor ich mit dem Babysitten der Bremsen. Sie neigten zum Überhitzen, und ich musste mit der Bremsbalance spielen, das warf mich aus dem Rhythmus. Jeder weiss, dass es hier in Monaco ganz wichtig ist, in einen Rhythmus zu kommen, um voll attackieren zu können. Wenn du dann aber mit den Bremsen haushalten musst, wenn du anfangen musst, in die Kurven hineinzurollen, statt sie aggressiv zu attackieren, dann findest du diesen Rhythmus eben nicht. Und den Reifentemperaturen ist es auch nicht eben förderlich.»

Red Bull Racing war in Monaco ein echter Gegner. Ist das auf die Piste zurückzuführen oder glaubt Bottas, dass künftig von RBR mehr Gegenwehr kommt? Valtteri: «Ich glaube daran, dass die früher oder später an der Spitze mitmischen, ganz einfach, weil es ein gutes Team ist. Ich glaube aber auch, dass sie noch nicht so weit sind, insofern war das heute pistenspezifisch. In Monte Carlo brauchst du ein Auto mit viel Abtrieb, mit gutem mechanischen Grip, das Auto muss auf den Buckeln gut liegen und willig einlenken. Kanada ist eine ganz andere Kiste. Da werden sie sich schwerer tun.»

Kuriose Situation im Rennen: Das Team funkte Bottas an, ob Valtteri vielleicht die Motorleistung drosseln könne – nur falls das für ihn komfortabel sei. Valtteri saubtrocken zurück: «Sieht es von aussen aus, als sei das hier komfortabel? Nein, war es leider nicht.»

Die Frage musste kommen: Ferrari setzt ganz offensichtlich auf Sebastian Vettel. Wie wird Valtteri Bottas reagieren, sollte Mercedes von ihm verlangen, sich hinter Lewis Hamilton einzureihen?
Bottas bleibt diplomatisch: «An diesem Punkt sind wir noch lange nicht. Die Saison ist noch sehr lang. Das Team weiss, wozu ich in der Lage bin. Mehr will ich dazu eigentlich nicht sagen.»

Auf die Frage, was Valtteri zum zweiten Rang seines Landsmannes Kimi Räikkönen sage, meint Bottas: «Als Finne wäre es mir natürlich lieber gewesen, wenn ein Finne gewonnen hätte und nicht ein Deutscher.»

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