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Fernando Alonso beim Indy 500: Milch gab es trotzdem

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso

Fernando Alonso

Die Zielflagge sah Fernando Alonso beim Indy 500 nicht, einen Schluck Milch genehmigte er sich trotzdem. Und sprach über die unglaubliche Erfahrung.

Als sich die vorerst letzte Pressekonferenz als IndyCar-Fahrer dem Ende neigte, packte Fernando Alonso noch einmal einen Gag aus. Er bedankte sich zunächst bei den Journalisten, die ihn bei seinem Abenteuer Indy 500 in den vergangenen beiden Wochen begleitet hatten.

Dann sagte er: «Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich trinke jetzt trotzdem Milch», sagte der Spanier und nahm einen Schluck aus einer Mini-Packung des Getränks, das traditionell dem Sieger des Klassikers vorbehalten ist. «Es hat Spaß gemacht. Danke für die Gastfreundschaft. Wir sehen uns in Austin», schickte Alonso hinterher.

Zuvor hatte der 35-Jährige ein absolut positives Fazit gezogen. «Es lief besser als erwartet. Wir waren dabei, wir waren konkurrenzfähig. Das freut mich. Gleichzeitig bin ich enttäuscht, dass ich nicht ins Ziel gekommen bin», so Alonso, den ironischerweise 20 Runden vor Schluss sein Honda-Motor im Stich ließ. Zu diesem Zeitpunkt lag Alonso auf Platz sieben und hatte mit insgesamt 27 Führungsrunden zuvor für Aufsehen gesorgt.

Klar: Niemand weiß, wo er am Ende gelandet wäre, doch Alonso selbst sagte, er hätte noch etwas im Köcher gehabt, im Wissen, dass das Finish intensiv werden würde. Er hatte seine Vorderreifen geschont. «Ich wusste, dass das Rennen in den letzten sechs oder sieben Runden entschieden wird. Ich glaube, dass ich noch etwas im Köcher hatte, als der Motor hochging», sagte Alonso.

Alonso wurde dann auch von Indy-Sieger Takuma Sato gelobt, beide kennen sich aus gemeinsamen Formel-1-Zeiten, der Japaner fuhr von 2002 bis 2008 in der Königsklasse. «Er hat einen unglaublichen Job abgeliefert. Er hatte ständig ein Lächeln im Gesicht. Ich glaube, er hat es genossen. Er gehört zu den Allerbesten», so der 40-Jährige.

«Ich weiß, dass ich in einem Formel-1-Autro so schnell wie jeder andere sein kann. Ich wusste aber nicht, ob ich das auch in einem IndyCar sein könnte», sagte Alonso. Er konnte. Und deshalb hoffte er auch, dass jemand eine ganz bestimmte Szene festgehalten hat. Die, als er erstmals in Führung ging. «Ich bin am Tower vorbeigefahren und habe die 29 ganz oben gesehen. In dem Moment habe ich gedacht: „Hoffentlich hat jemand vom Team ein Foto davon gemacht, denn das hätte ich gerne Zuhause.“ Das war eine unglaubliche Erfahrung»

Ob McLaren-Direktor Zak Brown ein Foto davon geschossen hat, ist unklar. Er überschüttete seinen Schützling aber ebenfalls mit Lob. «Fernando hat nicht einen Fehler gemacht. Er hat bewiesen, was für ein Weltklasse-Champion er ist.»

Alonso stellte mit ein wenig Abstand zum Rennen klar, dass seine Mission noch nicht erledigt ist. «Beim nächsten Mal werde ich wissen, wie alles abläuft. Restarts oder Boxenstopps mache ich dann nicht zum ersten Mal. Wir werden sehen, was die kommenden Jahre bringen. Wir werden die Herausforderung weiter verfolgen. Denn das Indy 500 ist noch nicht gewonnen.»

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