Kostenkontrolle im Motorsport: Mark Webber skeptisch
Mark Webber im Gespräch mit dem neuen Formel-1-Oberhaupt Chase Carey
Nicht nur bei den neuen Formel-1-Machthaber des Medienriesen Liberty Media kommt die Idee einer Kostenkontrolle grundsätzlich gut an. Auch die Mehrheit der Fans begrüsst die Einführung eines sogenannten Budgetdeckels, der die Ausgaben der grossen Teams einbremsen soll, um den kleineren Rennställen eine Chance auf die Spitzenpositionen zu geben. Dies ergab die jüngste Online-Umfrage, die von den Kollegen des Motorsport-Netzwerks weltweit durchgeführt wurde.
Eine eher kritische Haltung nimmt hingegen Mark Webber ein. Der frühere GP- und Langstrecken-Pilot erklärt im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Das ist seit jeher ein schwieriges Thema – seit den 50er- oder 60er-Jahren. Es ist nichts Neues, dennoch hat der Motorsport bisher immer Mittel und Wege gefunden, um zu überleben und die schönsten Autos der Welt hervorzubringen.»
Der Australier ist überzeugt, dass die hohen Kosten bis zu einem gewissen Punkt nicht vermieden werden können: «Wenn du exotische Materialien und neue Technologien einsetzt, dann wird es nun einmal teuer. Das war schon immer so, auch und gerade im Motorsport. Das gehört zur DNA des Sports.»
Webber betont: «Es ist unglaublich schwierig, in einem technisch so hoch entwickelten Sport den richtigen Kompromiss zu finden. Das gleiche Problem stellt sich im America's Cup – sobald Spitzentechnologie zum Einsatz kommt, wird es sehr schwierig. Es gibt Sportarten, in denen es einfacher ist, die Kosten zu kontrollieren. Aber im Motorsport ist das sehr schwierig.»
«Es ist auch schwer zu sagen, wo die Grenze gezogen werden soll», fährt der 40-Jährige fort. «Was kannst du schon machen, wenn du die nötigen Komponenten nicht einfach von der Stange bekommst? Was ist ein vernünftiges Mass? Du kannst machen, was du willst, am Ende ist immer irgendeiner unglücklich mit der Entscheidung, wo die Budget-Obergrenze liegt.»