Pirelli knickt gegen Fahrer ein: Harte Reifen, adieu
Die mittelharte Mischung wird ab jetzt der härteste Pirelli sein
Ferrari-Star Sebastian Vettel war nicht der einzige Pilot, der im Rahmen des Spanien-GP feststellte: «Pirelli ist zum Spanien-GP hin vielleicht ein wenig zu respektvoll gewesen, was die Belastungen auf der katalanischen Bahn angehen. Wir fahren hier mit zu harten Reifen.»
Daniel Ricciardo bestätigte: «Wir haben in der Fahrerbesprechung vom Freitagabend bei Rennleiter Charlie Whiting das Thema Reifen aufs Tapet gebracht. Wir versuchen, Druck zu machen, dass wir den harten Reifen nicht mehr am Wagen haben müssen. Auf keiner Strecke. Ich weiss, dass wir ihn zum nächsten Mal eigentlich in Silverstone verwenden sollten. Aber wir probieren mit aller Macht, das zu verhindern.»
Pirelli geht in der Regel auf Nummer sicher und bringt die härteste Mischung (orange gekennzeichnet) nach Sepang oder Brasilien (wegen der Hitze), nach Barcelona (aufgrund des sehr rauen Belags und der langen Kurve 3) sowie nach England und Japan (wegen der Highspeed-Kurven). Monza hingegen ist kein Thema: Zentrifugalkräfte halten die Pirelli gut aus, es sind die Fliehkräfte, welche dem schwarzen Gold zusetzen oder Schmirgeleffekte wie in Spanien.
Force-India-Technikchef Andy Green: «Der harte Reifen fällt so aus dem Rahmen für diese Generation Rennwagen, dass ich keinen kenne, der ihn am Auto haben will.»
Pirelli-Rennchef Mario Isola kündigte an, sich um das Thema kümmern zu wollen. Nun liegt die Antwort der Mailänder vor – die harte Mischung wird eingemottet, wir werden sie weder in Suzuka sehen, noch in Sepang oder in Interlagos und auch nicht in Silverstone. Dies hat ein Pirelli-Sprecher im Fahrerlager des Baku City Circuit bestätigt.