Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

FP1 Baku: Bestzeit von Max Verstappen, Vettel auf P3

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing-Talent Max Verstappen sicherte sich in Baku die erste Bestzeit des Wochenendes. Der Niederländer gab im ersten freien Training das Tempo vor, Sebastian Vettel musste sich mit Platz 3 begnügen.

Die GP-Stars durften bei strahlendem Sonnenschein und 27 Grad Aussentemperatur zum ersten freien Training in Baku ausrücken. Die meisten Piloten liessen sich auch nicht viel Zeit, bis sie sich auf der Strecke blicken liessen. Gleich zu Beginn rückten acht Piloten aus und nach den ersten beiden Minuten hatte sich bereits das halbe Feld aufgemacht, um eine Installationsrunde zu drehen.

Während Red Bull Racing-Talent Max Verstappen und Force India-Routinier Sergio Pérez mit grossen Messapparaturen am Auto ausrückten, klagte Haas-Pilot Romain Grosjean bereits am Funk über das Fahrverhalten seines Renners, der auf der Bremse nach links zog. Der Genfer war nicht der Einzige, der Probleme bekundete. Williams-Rookie Lance Stroll bemerkte, dass sich sein Bremspedal «sehr sehr weich» anfühle.

Nach sieben Minuten hatten bis auf Felipe Massa alle GP-Stars mindestens eine Installationsrunde gedreht, allerdings dauerte es fünf weitere Minuten, bis die erste Rundenzeit auf dem Zeitenmonitor aufleuchtete. Grosjean brauchte für die 6,003 km wegen eines Verbremsers 1:52,952 min. Kurz darauf legte sein Teamkollege Kevin Magnussen mit 1:50,446 min nach, worauf Grosjean mit einer Verbesserung auf 1:49,947 min antwortete.

Schrecksekunde für Felipe Massa

Nach 20 Minuten hatten sich wenigstens die beiden Williams-Fahrer Massa und Stroll zu den beiden Haas-Piloten gestellt. Massa übernahm mit 1:48,002 min die Führung, Stroll reihte sich mit 1:50,856 min hinter dem Haas-Duo ein, das mittlerweile wieder die Positionen gewechselt hatte. Magnussen verbesserte sich auf 1:48,768 min und blieb damit deutlich schneller als Grosjean, der sich mit 1:49,677 min hinten anstellen musste.

Doch das liess der ehrgeizige Genfer nicht auf sich sitzen, er holte mit 1:48,646 min den zweiten Platz hinter Massa zurück, der seinerseits die Bestmarke auf 1:47,797 min verbesserte. Kurz darauf gesellten sich mit Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Jolyon Palmer, Esteban Ocon und Fernando Alonso zur Gruppe jener Fahrer, die bereits eine gezeitete Runde gedreht hatten.

Massa, der wie die meisten auf der weichen Reifenmischung unterwegs war, liess sich davon nicht beirren und verbesserte sich noch einmal auf 1:46,907 min, während Vettel mit 1:48,108 min die zweite Position übernahm. In der folgenden Runde sorgte Massa in der ersten Kurve mit einem Ausflug ins Aus für gelbe Flaggen am Strassenrand und Unterhaltung auf den Tribünen, denn der Brasilianer musste erst auf der asphaltierten Auslaufzone wenden, bevor er weiterfahren konnte.

Ferrari-Duo mit Problemen

Nicht nur Massa hatte eine Schrecksekunde zu verdauen, auch Ferrari-Star Vettel hatte Glück im Unglück und schaffte es, seinen Renner in der 16. Kurve auf der Piste zu halten. Auch für Teamkollege Kimi Räikkönen lief es nicht reibungslos. Der Finne musste in Kurve 15 den Notausgang nehmen.

Ganz andere Sorgen quälten Lewis Hamilton. Der Silberpfeil-Pilot berichtete über Funk, dass sein Knopf für Überholmanöver nicht funktioniere, während Palmer mit einem Verbremser in der ersten Kurve für weitere gelbe Flaggen sorgte. Hamilton verbremste sich kurze Zeit später an gleicher Stelle, gleichzeitig legte sein Teamkollege Valtteri Bottas einen Dreher in der zwölften Kurve hin.

Trotzdem übernahm ein Mercedes-Pilot kurz darauf die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor: Hamilton schaffte die zweitlängste Strecke des WM-Kalenders in 1:45,497 min – damit distanzierte er bis auf Pérez und Verstappen sämtliche weitere Gegner um mehr als eine Sekunde.

Hinter dem Trio komplettierten kurz vor Halbzeit Massa, Ocon, Ricciardo, Vettel, Bottas, Räikkönen und Magnussen die Top-10. Renault-Star Nico Hülkenberg, Grosjean, Alonso, Stroll, Pascal Wehrlein, Stoffel Vandoorne, Palmer und Marcus Ericsson belegten die Positionen 11 bis 18.

Geplante Zwangspause für Toro Rosso-Duo

Einzig die beiden Toro Rosso-Piloten hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch keine gezeitete Runde gedreht. Die Beiden hatten bis zu diesem Zeitpunkt jeweils nur vier Umläufe geschafft. Das war geplant, berichtete Teamchef Franz Tost kurz darauf vor laufender Kamera. Sainz liess sich denn auch kurz nach Halbzeit wieder auf der Strecke blicken.

Auch Grosjean, Hülkenberg und Stroll rückten aus, und blieben im Gegensatz zu Sainz auch für mehr als einen Umlauf auf der Piste. Der Spanier steuerte gleich wieder die Box an, wo die Mechaniker seinen Renner gleich wieder unter die Lupe nahmen.

An der Spitze ging die Zeitenjagd derweil weiter – Verstappen schaffte auf den superweichen Reifen eine Rundenzeit von 1:45,409 min und übernahm damit die erste Position. Das war aber noch nicht genug für den ehrgeizigen Teenager, der im folgenden Umlauf mit 1:44,762 min nachlegte.

Auch Bottas hatte sich mittlerweile die rot markierten Gummis geben lassen, kam mit 1:45,737 min aber vorerst nicht an seinem Teamkollegen Hamilton vorbei, der seine Bestzeit auf der weichen Mischung in den Asphalt gebrannt hatte. Die Zuschauer an der Strecke bekamen weiterhin viele Ausritte zu sehen.

Neben Leader Verstappen verbremste sich auch Palmer in der ersten Kurve, während Vandoorne in der dritten Kehre neben die Piste geriet. Auch Vettel musste in der achten Kurve den Notausgang nehmen, während der Red Bull Racing-Pilot an der Spitze die Bestzeit mit 1:44,410 min noch einmal unterbot.

Crash von Sergio Pérez

Vettel sorgte mit einem weiteren Ausritt in Kurve 3 für weitere Unterhaltung, bevor die roten Flaggen gezeigt wurden. Was war passiert? Sergio Pérez hatte seinen Force India-Renner in der engen Kurve 8 in die Wand und sorgte damit für viel Schrott auf der Bahn. Um diesen sicher wegräumen zu können, mussten die GP-Stars von der Piste geholt werden.

Zu diesem Zeitpunkt führte Verstappen das Feld vor seinem Teamkollegen Ricciardo, Vettel, Pérez, Hamilton, Bottas, Ocon, Massa, Räikkönen und Stroll an. Hinter den Top-10-Piloten belegten Magnussen, Grosjean, Hülkenberg, Vandoorne, Alonso, Palmer, Wehrlein, Sainz, Ericsson – der sich über zu wenig Power beim Herausbeschleunigen beschwert hatte – und Kvyat die weiteren Ränge.

13 Minuten später durfte das Feld wieder Gas geben und am Ende durfte sich Verstappen über die Bestzeit vor Ricciardo, Vettel, Pérez, Hamilton, Bottas, Ocon, Massa, Räikkönen, Kvyat, Stroll, Magnussen, Grosjean, Hülkenberg, Vandoorne, Sainz, Alonso, Palmer, Wehrlein und Ericsson freuen.

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