Formel-1-Motor: Honda fordert Entscheidung von Sauber
Yusuke Hasegawa braucht eine Antwort von Sauber
Bereits im April verkündete das Sauber-Team im Rahmen des Russland-GP in Sotschi eine Partnerschaft mit Honda, die ab 2018 die Motoren-Lieferungen für den Rennstall aus Hinwil sicherstellen sollte. Damals hatte allerdings noch Teamchefin Monisha Kaltenborn die Zügel in der Hand. Die Juristin, die das Schweizer Unternehmen durch eine schwere finanzielle Krise gesteuert hat, führte die Verhandlungen mit den Japanern.
Doch im Juni kam es zum Bruch zwischen Kaltenborn und den neuen Team-Eignern von Longbow Finance, der dazu führte, dass die Österreicherin das Unternehmen verlassen hat. Seitdem steht auch der Motorendeal mit Honda auf der Kippe. Denn noch wurde kein Vertrag unterschrieben, einzig eine Absichtserklärung existiert. Dennoch wurde der Deal im April schon verkündet.
Honda-Motorsport-Geschäftsleiter Masashi Yamamoto betonte in Silverstone: «Wir sind bereit, Sauber mit Antriebseinheiten auszurüsten. Ich habe viel mit Monisha Kaltenborn aufgebaut und wir würden uns freuen, wenn das Bestand hat.» Will heissen: Seitens Honda bestehen keine Einwände gegen den ursprünglich angedachten Deal.
Allerdings fordern die Japaner eine baldige Antwort, wie Yusuke Hasegawa den Kollegen von «Racer» verriet. Auf die Frage, wann man denn Klarheit beim Sauber-Deal brauche, erklärte er: «Jetzt. Wir müssen es so bald wie möglich wissen.»
«Wir können die Vorbereitungen für das nächste Jahr nicht aufschieben, deshalb arbeiten wir bereits daran, wir brauchen also endlich eine Entscheidung. Was die Planung angeht, bereiten wir uns darauf vor, Sauber 2018 mit Motoren auszurüsten. Nun müssen wir fixe Pläne erstellen, bis dahin werden wir wie bisher fortfahren. Derzeit hat sich noch nichts geändert.»
Kaltenborns Nachfolger Frédéric Vasseur hat seine Arbeit in Hinwil am Montag aufgenommen. Der Franzose erklärte schon vor seinem Arbeitsantritt, dass er der Angelegenheit mit Honda die höchste Priorität einräumt. Doch das heisst nicht zwangsläufig, dass der Deal auch auf die Beine kommt. Im Gegenteil: Im Fahrerlager von Silverstone wurde verbreitet, dass der neue Sauber-Teamchef kein Freund der Lösung Honda sei.