Honda: Folgt bald das Ende der Formel-1-Krise?
Honda-F1-Chef Yusuke Hasegawa betonte unlängst, wie wichtig das Ende des sogenannten Token-Systems für die Weiterentwicklung des Honda-F1-Triebwerks war. Dass die Formel-1-Motorenentwicklung nicht mehr eingeschränkt wird, hilft den Japanern, die Lücke zur Konkurrenz schneller zu schliessen. Davon ist nicht nur Hasegawa überzeugt.
Auch Mercedes-Motorenchef Andy Cowell warnt, dass man McLaren und Honda angesichts der freien Entwicklung nicht abschreiben darf, auch wenn die Leistungskrise der Asiaten auch im dritten gemeinsamen Jahr andauert. Trotzdem ist er sich sicher, dass die Partnerschaft zwischen dem Traditionsrennstall aus Grove und dem japanischen Riesen bald Früchte tragen wird.
«Die Aufhebung des Token-Systems bedeutet, dass man wieder innovativ sein kann und ans Auto bringen kann, was man will. Deshalb sollte auch keiner von uns die technische Entwicklungsfähigkeit von Honda und McLaren unterschätzen. Ich bin mir sicher, dass diese Kombination ziemlich schnell Erfolge feiern wird», betonte Cowell im Fahrerlager von Silverstone.
Der Mercedes-Motorenchef nutzte auch die Chance, über die nächste Formel-1-Motorengeneration zu reden. «Jeder hat nun seine Meinung darüber geäussert, was 2021 passieren soll. Wir müssen sicherstellen, dass die ab 2021 eingesetzte Technologie zukunftsweisend für die Entwicklung auf der Strasse bleibt. Sie soll etwa das repräsentieren, was ab 2026 in den Showrooms der Autohersteller zu sehen sein wird.»
«Und es gibt noch sehr viel mehr Themen, die diskutiert werden müssen», erzählt der Ingenieur weiter. «Eine der Einsichten des zweiten Meetings zu diesem Thema ist, dass wir noch etwas mehr Arbeit reinstecken müssen. Wir müssen Expertengruppen bilden, die nicht zwangsläufig nur aus Formel-1-Leuten bestehen, die zum Beispiel etwas von Motorensound verstehen und wissen, wie man den Leuten auf den Zuschauerrängen eine Freude bereitet.»
Und Cowell fügt an: «Dann gibt es noch wissenschaftlichere Fragen zu klären, etwa im Zusammenhang mit dem Wegfall der MGU-H-Einheit und dem Turbo. Die FIA wird diesen Sommer verschiedene Expertengruppen in verschiedenen Sitzungen tagen lassen und im September alle Erkenntnisse sammeln, um daraus einen ersten Entwurf zu formen. Wie immer werden dabei Kompromisse gemacht werden müssen. Aber ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Paket finden werden, das die Hersteller, Fans, Fahrer, Chassis-Teams und alle anderen Beteiligten zufrieden stellt.»