Ferrari-Motor: Sorgenfalten wegen Turbo-Situation
Ferrari-Technikchef Mattia Binotto
Seit dem Silverstone-Wochenende sind Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen mit einer neuen, verbesserten Antriebseinheit im Heck unterwegs. Damit ist bei den beiden Ferrari-Rennern auch der vierte und damit letzte straffrei erlaubte Turbolader verbaut. Jeder weitere Turbo zieht schmerzliche Strafversetzungen in der Startaufstellung mit sich.
Im Fahrerlager am Hungaroring gesteht Ferrari-Technikchef Mattia Binotto denn auch: «Da ist natürlich eine gewisse Sorge, weil wir ganz zu Beginn der Saison schon mit Turboschäden zu kämpfen hatten. Das hatte zur Folge, dass wir den dritten Lader schon sehr früh einbauen mussten und entsprechend früh auch der vierte Turbo zum Einsatz kam.»
Allerdings stehen fast alle der bereits eingesetzten Turbos noch zur Wiederverwendung zur Verfügung. Einzig der Turbo, der im Auto von Räikkönen in Bahrain kaputt ging, ist nicht mehr einsetzbar. Alle anderen Turbolader der Firma «Honeywell Turbo Technology» (früher Garrett) sind nicht mehr neu, aber weiter verwendbar.
Und Binotto stellt klar: «Wir haben eine Anpassung bei den restlichen Turbos vorgenommen, mit der die Standfestigkeit verbessert werden soll. Derzeit läuft alles gut und wir setzen die Lader im Rotationssystem ein. Und natürlich ist es unser Ziel, mit den bereits verwendeten Turboladern durch die zweite Saisonhälfte zu kommen.»
Der in Lausanne geborene Italiener ist auch überzeugt, dass Ferrari und Mercedes im WM-Kampf auf Augenhöhe kämpfen werden, auch wenn die Silberpfeile in den jüngsten Rennen jeweils einen etwas stärkeren Eindruck hinterlassen haben. «Ich denke, jedes Rennen ist wieder anders, es gab WM-Läufe, in denen wir stark waren, und es gab Rennen, in denen Mercedes die Oberhand hatte.»
«Wenn man sich etwa Bahrain anschaut, dort waren die Silberpfeile im Qualifying sehr stark, wir waren dann im Rennen stärker. Deshalb denke ich auch nicht, dass es einen klaren Trend gibt, was das Kräfteverhältnis zwischen diesen beiden Teams angeht.»