Renault: Nico Hülkenberg stark, Jolyon Palmer schwach
Jolyon Palmer mit seinem beschädigten Renault
«Best of the rest», Rang 7 hinter den Piloten der drei Top-Teams von Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing, das strebt Renault-Pilot Nico Hülkenberg für den Ungarn-GP insgeheim an – und damit ist der Le-Mans-Sieger von 2015 durchaus auf Kurs. Im zweiten freien Training auf dem Hungaroring hat der Emmericher genau diese Platzierung erreicht. Renault kann sich anhaltend auf ihn verlassen und muss es auch. Zur Erinnerung: Alle 26 WM-Punkte in der Saison 2017 hat Hülkenberg eingefahren.
Nico nach dem ersten Tag: «Wir haben den ganzen Tag über nach mehr Grip auf der Bahn gesucht, abgesehen davon war das ein recht normaler Freitag. Das Auto fühlt sich nicht übel an. Jetzt tüfteln wir an der besten Abstimmung für Samstag und Sonntag.»
Am Freitagabend bestätigt die FIA: Am Renault von Nico muss das Getriebe vorzeitig gewechselt werden – das setzt eine Strafe von fünf Rängen zurück in der Startaufstellung. Kann er zum Beispiel seinen tollen siebten Platz im Qualifying wiederholen, wird er nur als Zwölfter losfahren können.
Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, hat vor dem Rennwochenende in Ungarn klargemacht: «Rang 5 in der Markenwertung ist unser Ziel. Also müssen wir ab jetzt beide Autos in die Top-Ten bringen. Ja, das baut auf Jolyon Palmer einen gewissen Druck auf, aber so ist das nun mal in der Formel 1.»
Am Freitag hat Palmer diesem Druck nicht standgehalten: Zwei Mal Crash, das verbessert seine Position bei Renault nicht. Ein wenig jämmerlich, wenn dann in TV-Interviews über einen ruppigen Übergang zwischen Randstein und Wiese gejammert wird. Pardon, aber die meisten Fahrer bleiben dort auf der Strecke, dann ist diese Senke auch kein Problem.
Palmer: «So hätte der Tag nicht enden sollen, aber im ersten Training sah es nicht übel aus. Den Tag in den Top-Ten zu beginnen, das war positiv, selbst wenn ich die Konsequenzen des neu geformten Randsteins tragen musste und Frontflügel sowie Unterboden beschädigt wurden.»
«Der Wagen hat sich dann vom Beginn des zweiten Trainings an nicht gut angefühlt. Das hat dazu beigetragen, dass ich das Auto in die Pistenbegrenzung gesetzt habe. Wir müssen uns jetzt die Abstimmung des Wagens im Detail anschauen. Meine Seite der Renault-Box hat ein bisschen Arbeit vor sich, aber am Ende des Wochenendes warten auf die Jungs einige kühle Drinks, um mich für die Arbeit zu bedanken.»
Um Cyril Abiteboul zu überzeugen, wird ein Drink wohl nicht reichen.