Ungarn-Qualifying: Sebastian Vettel auf Pole!
Sebastian Vettel durfte sich über die Ungarn-Pole freuen
Bereits vor dem Abschlusstraining auf dem Hungaroring war klar: Felipe Massa würde das elfte Qualifying des Jahres nicht bestreiten können. Dem Brasilianer wurde schwindelig, weshalb Williams-Reservist Paul di Resta zum Einsatz kam. Der Schotte liess sich denn auch nicht viel Zeit in der Box und rückte bereits in den ersten zwei Minuten aus.
Die Ersten, die sich auf der Piste zeigten, waren aber die Mercedes-Stars Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Bottas liess sich mit 1:31,379 min eine bescheidene erste Rundenzeit notieren, Hamilton schaffte es in 1:17,905 min um die 4,381 km lange Bahn.
Der dreifache Champion belegte damit die erste Position, allerdings nicht für lange, denn erst setzte sich Ferrari-Star Sebastian Vettel mit 1:17,676 min an die Spitze und kurz darauf sorgte dessen Teamkollege Kimi Räikkönen 1:17,382 min für eine neue Bestmarke. An diese kam Hamilton auch bei seinem zweiten Versuch nicht heran, mit 1:17,492 min blieb er etwas mehr als eine Zehntel langsamer als der Iceman.
Auch Vettel, der im ersten Training mit der absoluten Bestzeit von 1:17,017 min für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hatte, war erfolgreicher als sein WM-Gegner. Mit 1:17,244 min holte er sich die erste Position auf dem Zeitenmonitor zurück. Auch Kimi verbesserte sich, allerdings nur marginal – er liess sich eine Rundenzeit von 1:17,364 min notieren.
Nach der ersten Hälfte des ersten Qualifying-Abschnitts führte Vettel die Zeitenliste vor Räikkönen, Hamilton, Max Verstappen, Daniel Ricciardo, Bottas, Stoffel Vandoorne, Nico Hülkenberg, Fernando Alonso und Jolyon Palmer an.
Der erste Fahrer, der der Bestzeit von Vettel nahe kam, war Verstappen, der nur 22 Tausendstel langsamer als sein Red Bull Racing-Vorgänger blieb. «Das war eine super Runde», lobte Teamchef Christian Horner, der auch über den ungeplanten Stopp von Ricciardo im dritten Training sprach: «Es war ein ähnliches Problem wie in Silverstone, das hatte mit dem Motor und der Hydraulik zu tun.»
Di Resta, der zum ersten Mal mit einem 1,6-Liter-V6-Hybridmotor im Heck ausrückte, musste sich mit dem letzten Platz begnügen. Der Williams-Ersatzmann blieb mehr als drei Sekunden langsamer als Vettel. In den letzten Minuten schaffte es der Schotte schliesslich an Marcus Ericsson vorbei – sein Rückstand auf die Spitzenzeit betrug aber auch da noch 2,624 sec.
An der Spitze änderte sich nichts mehr, Vettel durfte sich mit 1:17,244 min über die Q1-Bestzeit freuen, während die Zeitenjagd für Kevin Magnussen, Lance Stroll, Pascal Wehrlein, Di Resta und Ericsson bereits gelaufen war.
Besonders bitter war das Ausscheiden für den Dänen im Haas-Renner, denn er fuhr genau die gleiche Zeit wie Sergio Pérez. Weil der Mexikaner seine Rundenzeit von 1:19,095 min vorher aufgestellt hatte, durfte er sich über das Weiterkommen freuen. Ärgern durfte sich auch Stroll, weil er auf seiner schnellsten Runde von Daniil Kvyat aufgehalten wurde.
Q2: Bestzeit von Lewis Hamilton
Im zweiten Qualifying-Segment legte Vettel noch einmal nach und drehte mit 1:16,802 min die bis dato schnellste Runde des Wochenendes. Hamilton reihte sich mit fast vier Zehnteln Rückstand auf auf der zweiten Position vor Räikkönen, Bottas, Ricciardo, Esteban Ocon, domain Grosjean und Sergio Pérez ein.
Sobald Verstappen Gas gab, änderte sich die Reihenfolge. Der Teenager reihte sich mit 0,226 sec auf dem zweiten Platz ein. Schnell waren auch die beiden McLaren-Honda-Piloten Stoffel Vandoorne und Fernando Alonso, die sich auf den Positionen 8 und 9 einreihten.
Nachdem alle Piloten ihren ersten Stint durch hatten, führte Vettel die Zeitenliste vor Verstappen, Hamilton, Räikkönen, Bottas, Hülkenberg, Ricciardo, Alonso, Vandoorne und Ocon an. Jolyon Palmer, Carlos Sainz, Kvyat, Romain Grosjean und Pérez folgten als Kandidaten für die zweite Verlierer-Gruppe auf den Rängen 11 bis 15.
Vettel und Verstappen verzichteten auf eine zweite Q2-Zeitenjagd, auch Räikkönen, Ricciardo und Hülkenberg blieben in der Box. Zur Erinnerung: Letzterer wird wegen eines ungeplanten Getriebewechsels um fünf Startpositionen zurückversetzt. Hamilton gab hingegen noch einmal Gas und schnappte sich mit 1:16,693 min die Spitzenposition und die Ehre, einen neuen Streckenrekord aufgestellt zu haben.
Am Ende mussten sich Palmer, Ocon, Kvyat, Pérez und Grosjean verabschieden, während Hamilton, Vettel, Verstappen, Räikkönen, Bottas, Hülkenberg, Ricciardo, Alonso, Vandoorne und Sainz die Top-10-Positionen belegten und damit im Stechen um die ersten zehn Startplätze mitmachen durften.
Q3: Sebastian Vettel fliegt
Zum Q3 rückten Vettel, Räikkönen, Bottas und Hamilton als Erste aus. Bottas war der Erste, der die Ziellinie kreuzte. Mit 1:16,631 war er zwar schnell unterwegs, doch Vettel zeigte mit 1:16,276 min, was im roten Renner aus Maranello steckt. Dessen Teamkollege Hamilton kämpfte hingegen mit seinem Renner und geriet bei seinem ersten Versuch in der vierten Kurve neben die Piste. Der Brite bog daraufhin gleich wieder an die Box ab.
Hamilton eröffnete dafür die zweite und finale Zeitenjagd. Der Silberpfeil-Star beschwerte sich aber kurz darauf über Vibrationen, die auf die Reifen zurückzuführen sind. Sehr viel besser lief es für Ferrari: Vettel sicherte sich mit 1:16276 min die Pole vor seinem Teamkollegen Räikkönen, dem am Ende 0,168 sec auf die Pole-Zeit fehlten. Bottas, Hamilton, Verstappen, Ricciardo, Hülkenberg, Alonso, Vandoorne und Sainz belegten die weiteren Top-10-Plätze.