MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Force India: Stallkrieg geht weiter, Pérez dämlich

Von Andreas Reiners
Esteban Ocon und Sergio Pérez

Esteban Ocon und Sergio Pérez

Der Stallkrieg zwischen den Force-India-Piloten Esteban Ocon und Sergio Pérez geht in die nächste Runde. Im Fahrerlager schüttelt man über Pérez den Kopf.

Der Stallkrieg zwischen Esteban Ocon und Sergio Pérez ist in Spa endgültig eskaliert. Zweimal gerieten die beiden Force-India-Piloten aneinander. Pérez presste Ocon auf dem Weg hinunter zur Eau-Rouge-Senke rechts in die Mauer – einmal gleich nach dem Start, später noch einmal, und dieses Mal gab es Schäden, ein Platten am Wagen des Mexikaners, ein kaputter Frontflügel am Auto des Mercedes-Nachwuchsfahrers in Force-India-Diensten.

Nachdem Ocon bereits nach dem Rennen gegen seinen Teamkollegen gewettert hatte, setzte er seine Tirade auf Twitter fort. «Wir hatten ein gutes Rennen, bis Pérez zweimal versucht hat, mich umzubringen. Es ist ihm aber nicht gelungen, also wurde ich Neunter», schrieb der Franzose, inklusive eines Videos von dem zweiten Zwischenfall.

Damit löste der 20-Jährige eine neue Welle des Streits aus. Pérez-Fans beschimpften ihn, und der Mexikaner sah sich dazu veranlasst, seine Sicht der Dinge nochmals zum Besten zu geben. Sein Video postete er ebenfalls in den sozialen Medien.

«Ich bin sehr enttäuscht über seine Kommentare, dass ich ihn umbringen wollte. So einer bin ich nicht. Ich gebe keine dummen Kommentare ab. Ich hätte in der Vergangenheit auch öfter etwas sagen können, aber so einer bin ich nicht», sagte er unter anderem. Pérez rückte von seinem Standpunkt nicht ab. Dabei war der erste Zwischenfall gar nicht das Problem, den hatte Ocon auch relativ schnell abgehakt.

Pérez bekräftigte bei seinem Statement erneut, dass er beim zweiten Zwischenfall nur auf seiner Linie geblieben sei. «Da war kein Platz für zwei Autos. Da waren mein Auto und die Mauer, es gab keinen Grund, sich zu berühren. Er hätte bis nach Eau Rouge warten können und das Manöver danach machen können.»

Was die Aktion für die Zukunft des Mexikaners bei Force India bedeutet, ist noch unklar. Klar ist nur, dass es künftig eine Stallorder geben wird, nachdem man beide bislang frei fahren ließ. «Ich will jetzt nach vorne schauen, wir sind Profis», sagte Pérez und kündigte an: «In den nächsten acht Rennen werde ich das Allerbeste geben für mein Team, das es verdient hat. Sie werden mich in der besten Form meiner Karriere sehen.»

Allerdings schüttelt man im Fahrerlager nur noch den Kopf über Pérez. «Was die zwei da aufführen, sich so in die Karre zu fahren, das ist unglaublich. Irgendjemand muss denen sagen: So blöd darf man nicht weiterfahren», sagte Niki Lauda, und nachdem der Österreicher die Reaktion des Mexikaners gehört hatte, meinte er: «Der Junge versteht's überhaupt nicht.»

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nannte Perez «unverantwortlich und dämlich». «Man sollte keinen anderen Fahrer in Gefahr bringen. Du kannst zu spät bremsen, Fehler machen, in Ordnung. Dieser Move von Perez hat aber nichts mit Racing zu tun. Er hat einfach nur geblockt, und das macht man nicht. Es ist aggressiv und schmutzig», sagte Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve.

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