Chandhok über Sebastian Vettel: «Unnötiges Risiko»
Als Experte für den britischen TV-Sender Channel 4 ist Karun Chandhok auch heute noch regelmässig im Formel-1-Fahrerlager anzutreffen. Der der ehemalige GP-Pilot schaut sich die Arbeit seiner Berufskollegen genau an – und liefert hinterher seine Analyse vor laufender Kamera und auch in Form einer Kolumne auf f1.channel4.com.
In der jüngsten Ausgabe befasst sich Chandhok natürlich auch mit dem Start-Crash von Singapur. Zu diesem schreibt der Inder: «Letztlich entschieden die Regelhüter, keine Strafen auszusprechen, aber ich denke, Sebastian Vettel wird den Vorfall dennoch bereuen. Denn dieses Risiko musste er beim Start nicht eingehen. Wenn du von der Pole losfährst und weisst, dass dein Titelrivale von der fünften Position ins Rennen muss, und dass du die WM-Führung locker schnappen kannst, und dann machst du die Tür gegen Max Verstappen auf die Art und Weise zu – ich denke, das wird er noch bereuen.»
«Ich denke, er hätte einfach geradeaus fahren müssen. Ja, Verstappen wäre dann vielleicht neben ihn gezogen, aber gerade im Nassen hat man aussen für gewöhnlich mehr Grip», erklärt Chandhok, und betont noch einmal: «Hätte Vettel die Strategie mit dem geringsten Risiko für den Polesetter gewählt, dann wäre er einfach geradeaus gefahren und dank seines Speeds und Schwungs um Verstappen herum gefahren, wäre dieser neben ihn gekommen.»
Zum Red Bull Racing-Teenager, der seinen siebten Ausfall in diesem Jahr hinnehmen musste, sagt der frühere HRT-Pilot: «Man kann Verstappen keine Schuld geben, er blieb absolut fehlerfrei. Er hielt sein Lenkrad gerade und hätte nichts machen können. Ich schätze, Vettel wusste nicht, dass Kimi Räikkönen auf der Innenseite neben Verstappen war. Deshalb dachte er sich wohl: Ich mach die Tür zu, dann muss Max links ausweichen.»