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Robert Kubica: Geringe Chancen auf Formel-1-Comeback

Von Otto Zuber
Glück im Unglück: Robert Kubica

Glück im Unglück: Robert Kubica

Viele Fans würden den früheren GP-Piloten Robert Kubica gerne wieder in der Formel-1-Startaufstellung sehen. Der Pole schätzt seine Chancen auf ein GP-Comeback aber selbst als sehr gering ein.

Bei Renault hat Robert Kubica keine Chance mehr auf ein Formel-1-Comeback im nächsten Jahr. Denn die Franzosen werden die Saison 2018 mit Punkte-Garant Nico Hülkenberg und Toro Rosso-Leihgabe Carlos Sainz bestreiten. Der Pole, der sich bei einem Rallye-Unfall im Frühjahr 2011 schwer verletzt hatte, würde trotzdem gerne sein Comeback in der Königsklasse feiern. Und viele Fans hoffen mit ihm auf eine Chance zur Rückkehr in den GP-Zirkus.

Kubica könnte etwa bei Williams unterkommen – als Nachfolger von Rückkehrer Felipe Massa, der seinerseits auf einen Verbleib im Privatrennstall aus Grove hofft – obwohl der elffache GP-Sieger seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Mit einer satten Mitgift und der Aussicht auf ein starkes Williams-Cockpit konnte der kleine Brasilianer schliesslich überredet werden, in der Formel 1 zu bleiben.

Doch der frühere Sauber-Pilot, der bei seiner Cockpit-Suche von Weltmeister Nico Rosberg unterstützt wird, schätzt seine Chancen auf ein gelungenes Comeback als sehr gering ein, wie der 32-Jährige aus Krakau im Interview mit den Kollegen des FIA-Magazins Auto verrät.

«Ich bin sehr realistisch, was meine Chancen angeht, und ich weiss, dass die Wahrscheinlichkeit, wieder ganz in der Formel 1 anzutreten, sehr gering sind», erklärt Kubica darin gewohnt unverblümt. Und er erzählt: «Ich spüre jeden Tag, wo das Limit liegt, aber ich habe immer auch gehofft, dass ich wenigstens eine Chance bekomme, es zu versuchen.»

«Ich habe viele Kilometer im Simulator abgespult und andere Meisterschaften als die Formel 1 ausprobiert. Aber ich wusste immer, dass nur die Fahrt in einem GP-Renner mir dieses spezielle Gefühl wiedergeben kann – und das hat sich auch bewahrheitet», gesteht der zwölffache GP-Podeststürmer.

Und Kubica klagt: «Ich habe so viel in meinem Leben gewönne, und in einem Augenblick war alles weit weg. Man sagt, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber das gilt nicht für mich, tatsächlich habe ich sogar mehr gelitten. Ich dachte zuerst, dass ich ziemlich schnell wieder fit sein würde, doch das war nicht der Fall und die Verbesserung, auf die ich gehofft hatte, stellte sich nicht ein. Es war hart, aber ich habe eingesehen, dass ich das akzeptieren muss. Sobald ich das tat, war ich bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.»

«Der Rallye-Unfall hat mein Leben auf den Kopf gestellt», schildert der 76-fache GP-Pilot, beeilt sich jedoch auch anzufügen: «Ich bin mir dennoch bewusst, dass ich Glück im Unglück hatte. Ein paar Zentimeter mehr, und ich würde jetzt nicht hier sitzen und darüber reden. Es gab fürchterliche Zeiten, in denen ich dachte, ich werde nicht damit fertig. Das war schlimmer als der körperliche Schmerz. Doch nun habe ich mich letztlich damit abgefunden, denn ich bin wieder das, was ich vorher war – ein Formel-1-Pilot.»

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