Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Ricciardo: «Die MotoGP ist cool, aber nicht besser»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Red Bull Racing-Talent Daniel Ricciardo spricht über das Malaysia-Finale und zählt die Gründe auf, warum das MotoGP-Wochenende mehr Zuschauer an den Sepang-Rundkurs lockt als der Formel-1-GP.

Im vergangenen Jahr profitierte Daniel Ricciardo im Malaysia-GP von Lewis Hamiltons Technik-Pech: Der Red Bull Racing-Star übernahm die Führung und rettete diese nach einem harten Duell gegen seinen Stallgefährten Max Verstappen auch ins Ziel. Damit fuhr der fröhliche Lockenkopf den vierten seiner bisherigen fünf GP-Siege ein.

Dass er in diesem Jahr zum vorerst letzten Mal auf dem Sepang International Circuit im Formel-1-Renner unterwegs sein will, bedauert Ricciardo trotzdem nicht: «Ich habe hier schon gewonnen, deshalb muss ich nicht mehr zurückkommen», erklärte er keck. «Tatsächlich habe ich auf diesem Rundkurs vor dem letztjährigen GP nicht viel Glück gehabt. Ich würde es kein verfluchtes Pflaster nennen, denn sonst hätte ich ja nicht gewinnen können. Der Sieg im vergangenen Jahr hat meine Meinung über diese Strecke natürlich verändert. Ich kann nun glücklicher gehen, denn es fühlt sich an, als hätte ich diese Strecke erobert.»

Und was wird der 28-Jährige an Sepang am meisten vermissen? «Die Herausforderung», lautet seine klare Antwort. «Es nervt, die Hitze und alles, aber es ist auch unglaublich befriedigend, wenn man es richtig hinbekommt. Im vergangenen Jahr haben wir ein derart heisses Rennen erlebt, das es wirklich schwierig wurde. Doch als ich dann die Ziellinie kreuzte, hatte ich wirklich das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Deshalb werde ich die Herausforderung auch vermissen.»

Auf die Frage, wie sich Ricciardo die Tatsache erklärt, dass die MotoGP in Malaysia mehr Zuschauer an die Strecke lockt als die Formel 1, sagt der fünffache GP-Sieger: «Ich kann das verstehen. Es hat sicher mit der Kultur zu tun. Hier herrscht immer viel Verkehr und deshalb sind auch viele Leute auf Motorrädern unterwegs. Wahrscheinlich können sie sich stärker damit identifizieren.»

«Das Ganze hat sicher auch mit den Kosten zu tun. Hier ist die Kaufkraft nicht so stark, deshalb kann ich mir vorstellen, dass auch das ein Grund ist, warum die Leute eher zur MotoGP gehen», fügt Ricciardo an. «Ausserdem macht es auch Spass, die MotoGP-Rennen anzuschauen. Es ist alles andere als langweilig. Das zieht die Leute sicher auch leichter an.» Besser als die Formel 1 sei die Königsklasse des WM-Sports aber nicht: «Nein, das wäre sie nur, wenn ich da mitfahren würde. Aber mit Valentino Rossi ist sie schon sehr gut.»

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