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Aufholjagden: Sebastian Vettel macht sich selbst Mut

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel feiert seinen WM-Titel 2010

Sebastian Vettel feiert seinen WM-Titel 2010

59 Punkte Rückstand sind eine Menge Holz. Doch einige Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: In der Formel 1 ist vieles möglich.

Hand aufs Herz: Die WM dürfte Lewis Hamilton nicht mehr aus der Hand geben. 59 Punkte Vorsprung hat der Brite vier Rennen vor Schluss. 100 Zähler sind also noch zu holen. Läuft alles normal, hat Sebastian Vettel keine Chance mehr.

Doch es läuft im Sport eben nicht immer alles normal. Auch in der Formel 1 gab es schon einige spektakuläre Aufholjagden. Vettel selbst schaffte in seinen WM-Jahren mit Red Bull Racing gleich zwei.

2010: Den ersten Titel mit Red Bull Racing sicherte sich Vettel spektakulär. Vier Fahrer haben beim Finale in Abu Dhabi noch Chancen auf die WM-Krone. Zur Mitte lag der damals 23-Jährige auf Platz vier bereits 24 Punkte hinter dem Führenden zurück, auch beim Showdown lag er eher in der Außenseiterrolle.

Alonso steht mit 246 Punkten vor dem dritten Titel, sein größter Konkurrent ist Vettels Teamkollege Mark Webber (238). Vettel (231) liegt dahinter, auch Lewis Hamilton (222) hat noch rechnerische Chancen. Doch in einem dramatischen Rennen hängen Alonso und Webber nach einer verpatzten Strategie weit hinter Vettel fest, der durch den dritten Sieg in den letzten vier Rennen den Titel einfährt.

2012: Red Bull war vier Jahre lang nicht zu schlagen, viermal in Folge holte man sich mit Vettel den Sieg. Doch nicht jede Saison war dominant. Neben 2010 ging es auch 2012 eng zu. Zwischenzeitlich hatte Vettel 44 Punkte Rückstand auf Alonso, kämpfte sich aber wieder heran.

Beim Finale in Brasilien gab es dabei Dranatik pur, mit einer Kollision inklusive Dreher in Runde eins, Wetter-Chaos, Funk-Chaos und drei Aufholjagden reichte Vettel ein sechster Platz, um zum dritten Mal in Serie Weltmeister zu werden.

2007: Es sieht alles nach einem Duell der beiden McLaren-Streithähne Hamilton und Alonso hin. Aber wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, der zwischenzeitlich schon 18 Punkte zurücklag, bei alter Punkteregelung: Hamilton und Alonso waren so sehr mit ihrer Privatfehde beschäftigt, dass Kimi Räikkönen am Ende mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister wurde.

1984: 11,5 Punkte Vorsprung hat Alain Prost vor seinem McLaren-Teamkollegen Niki Lauda. Doch das reicht nicht. Lauda braucht im letzten Rennen einen zweiten Platz hinter Prost, um die WM-Krone aufzusetzen.

Das schafft der Österreicher nach einer dramatischen Aufholjagd im letzten Rennen. In der Endabrechnung hat Lauda die Winzigkeit von einem halben Zähler Vorsprung.

1976: Es ist eine der dramatischsten und legendärsten Formel-1-Saisons. Niki Lauda gegen James Hunt, der Zweikampf, der im Film «Rush» verewigt wurde.

Lauda fährt zur Halbzeit dem Titel sicher entgegen, der Österreicher führt die Wertung mit 26 Punkten Vorsprung an. Dann verunglückt Lauda auf dem Nürburgring, er kommt dabei fast ums Leben. Lauda verpasst zwei Rennen. Beim Finale in Japan kommt er in den Fluten von Fuji nach zwei Runden in die Box, steigt aus dem Auto und nicht wieder ein.

«Dieses Rennen ist heller Wahnsinn. Ich hatte Angst, mit 180 Stundenkilometern durch eine Regengischt zu rasen, ohne etwas zu sehen. Es gibt wichtigere Dinge als eine Weltmeisterschaft. Zum Beispiel meinen Kopf, mein Leben», sagte Lauda damals. Hunt musste Dritter werden, den Rang holte er sich in der letzten Runde. Am Ende hatte Hunt einen Punkt Vorsprung.

1964: Den umgerechnet größten Rückstand bisher holt John Surtees auf. Er hat nach fünf von zehn Rennen bereits 20 Punkte Rückstand.

Graham Hill und Jim Clark aber holen in den letzten vier Rennen jeweils nur noch einmal Punkte. Surtees wird mit einem Zähler Vorsprung Champion.

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