Vettel verteidigt Temperament: «Ich bin, wer ich bin»
Sebastian Vettel
Wobei der viermalige Weltmeister nicht nur in diesem Jahr bewiesen hat, dass er auf der Strecke ein aufbrausendes Temperament hat.
Der 30-Jährige wehrt sich nun einmal mehr im Interview mit dem Playboy gegen die Kritik an seinem Verhalten. «Ich bin, wer ich bin, und liebe, was ich mache. Sinn und Zweck eines Wettkampfes ist es, dass jeder probiert, das Beste aus sich rauszuholen und zu gewinnen. Dass man manchmal schimpft oder flucht, ist, glaube ich, ganz normal», sagte Vettel.
Der Tiefpunkt seiner Unbeherrschtheit hat allerdings nicht viel verändert. Sprich: Seitdem die FIA ihn nach dem Rempler gegen Lewis Hamilton in Baku besonders beobachtet, fährt Vettel nicht anders.
«Ich fahre deswegen keine Kurve langsamer als vorher und gehe deswegen auch keinem Zweikampf aus dem Weg. Du denkst im Rennauto nicht an solche Sachen. Man macht natürlich manchmal Fehler, aber aus diesen lernt man dann und macht sie nicht wieder.» Was auf seine oft wiederkehrenden Ausraster aber nicht immer zutrifft,
Was sein Dienstauto betrifft, wünscht sich Vettel, dass man in der Formel 1 gegen den Trend geht. «Das Downsizing ist der Weg, den die Welt eingeschlagen hat, aber wir sollten uns auf das Sportliche und die Show konzentrieren und wären besser beraten, entgegen dem Trend zu gehen», sagte er.
Dass ihm die Autos zu leise sind, bemängelt der Deutsche bereits seit Jahren. «Die Autos sind nicht mehr so laut, und die Motoren brüllen nicht mehr so sehr wie in der Vergangenheit. Ich glaube, das fehlt nicht nur den Zuschauern, sondern auch uns.»
Am vergangenen Rennwochenende in Japan erlebte Vettel einen bitteren Rückschlag, als ihn die Technik am Ferrari mal wieder im Stich ließ. Er kam nur ein paar Runden weit und hat nun 59 Punkte Rückstand auf Hamilton. Der Titel dürfte bei noch 100 möglichen Punkten daher in weite Ferne gerückt sein, Vettel wird 2018 einen neuen Anlauf wagen.
Ob er als Ferrari-Weltmeister wie Rosberg im vergangenen Jahr nach seinem Titelgewinn zurücktreten würde - darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht, sagte Vettel: «Das ist schon eine extrem große Entscheidung, die man nicht einfach so spontan trifft.» Und ob es dann entspannter zugeht, ist die andere Frage: «Nico rennt doch von einem Termin zum anderen.»