Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Toto Wolff (Mercedes): «Hamilton auf neuem Niveau»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff und Lewis Hamilton

Toto Wolff und Lewis Hamilton

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt über WM-Leader Lewis Hamilton: «Er fährt 2017 auf einem ganz neuen Niveau. Und wir freuen uns über die Atmosphäre im Team, die besser nicht sein könnte.»

Seit der Sommerpause fährt Lewis Hamilton unwiderstehlich. Der langjährige Formel-1-Techniker Pat Symonds – Wegbegleiter von Ayrton Senna bei Toleman, von Michael Schumacher bei Benetton und von Fernando Alonso von Renault – ist der Ansicht: «Es ist ganz selten, dass wir in der Formel 1 ein solches Mass an Perfektion erleben dürfen. Hamilton fährt beinahe makellos. Das ist wirklich ein Leckerbissen.»

Was sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff? Der Wiener über seinen Star-Piloten, der mit grosser Wahrscheinlichkeit 2017 seinen vierten WM-Titel einfährt: «Für mich hat Lewis in diesem Jahr ein ganz neues Niveau erreicht. Wir sind nun im fünften gemeinsamen Jahr. Und ich sehe, dass er im Rennwagen, aber auch ausserhalb nochmals einen grossen Schritt getan hat. Es macht sehr viel Freude, das miterleben zu dürfen.»

«Vieles bei diesem neuen Niveau hat mit der ganzen Dynamik im Team zu tun. Lewis kommt mit Valtteri Bottas hervorragend aus. Das bedeutet, dass wir keinerlei Kontroversen haben. Auch zwischen den Technikern herrscht ein hervorragender Team-Geist, ich finde, das ganze Team ist weiter aufgeblüht.»

Themawechsel: Obschon Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko davon spricht, dass er nach Max Verstappen bis Ende 2020 am liebsten auch Daniel Ricciardo für weitere Jahre verpflichten würde (für 2018 hat der Australier noch ein Abkommen) – an sich wäre Ricciardo für 2019 zu haben. Wäre er für Toto Wolff eine Überlegung wert? Der Teamchef meint: «Wir haben eben mit Valtteri Bottas verlängert, und unsere ganze Aufmerksamkeit gilt ihm. Wir wollen die Saison 2017 im Hoch abschliessen, und dann bereiten wir uns auf 2018 vor. Über 2018 hinaus haben wir noch nicht nachgedacht.»

Bald will die FIA enthüllen, wie die künftigen Formel-1-Motoren aussehen sollen. Toto Wolff meint: «Wir lassen das ganz entspannt auf uns zukommen. Der GP-Sport ist gut aufgestellt, wir dürfen nicht vergessen, dass andere Serien Hersteller verlieren, bei uns passiert das nicht. Wir sind aber daran interessiert, dass die Formel 1 ein technisch interessantes Feld bleibt, eine Low-Tech-F1 wollen wir nicht.» «Gleichzeitig sind aber auch wir dafür, dass ein unabhängiger Hersteller wie etwa Aston Martin ein Reglement vorfindet, das ihm einen Einstieg in den GP-Sport erlauben würde. Je mehr tolle Marken wir in der Formel 1 haben, desto besser. Wir sind gespannt auf die Vorschläge der FIA. In den kommenden Wochen sind zwei Sitzungen angesetzt, dann werden wir schlauer sein.»

«Es ist davon die Rede, dass wir auf jene Energie verzichten sollen, die am Turbolader gesammelt wird. Aber wir sprechen hier von 60 Prozent der elektrischen Energie. Also müssen wir uns überlegen, wie das kompensiert werden soll.»

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