Mika Häkkinen: «Sebastian Vettel darf nicht aufgeben»
Zwei Weltmeistertitel konnte Mika Häkkinen in seiner aktiven Zeit als GP-Pilot erobern. Der Finne, der zwischen 1991 und 2001 161 GP-Einsätze bestritten hat, kennt sich mit den komplexen Gefühlen, die ein Titelkandidat auf seinem Weg zur WM-Krone durchlebt, entsprechend gut aus. Deshalb kann er sich auch vorstellen, was in Ferrari-Ass Sebastian Vettel vorgeht.
Der vierfache Champion liegt nach drei unglücklichen Rennwochenenden in der Tabelle mit 59 Punkten im Rückstand – WM-Leader Lewis Hamilton kann den Titelkampf denn auch bereits im anstehenden US-GP für sich entscheiden. Das sollte Vettel allerdings nicht davon abhalten, bis zum Schluss an seine Chance zu glauben, betont Häkkinen.
Der 49-jährige Finne schreibt in seiner Unibet-Kolumne: «Aus Fahrersicht darfst du nie aufgeben, bis die Meisterschaft vorbei ist. Du musst an dich glauben und jedem zeigen wollen, dass du kein Verlierer bist und bis zum Ende weiterkämpfst. Es kann schwierig sein, zu diesem Zeitpunkt der Saison noch die nötige Energie aufzubringen. Aber in dieser Situation ist es auch wichtiger denn je, dass man sich dem Kampf stellt und zu allem bereit ist.»
Doch das sind nicht die einzigen Erfolgsfaktoren, wie Häkkinen weiss: «Innerhalb von Ferrari wird nach den Enttäuschungen von Singapur, Malaysia und Japan die Entschlossenheit der ganzen Mannschaft auf eine harte Probe gestellt. Es sind unglaublich viele Leute mit diesem Projekt befasst und jeder Einzelne muss weiter Druck mache und versuchen, sein Bestes zu geben. Ein Teil der Herausforderung ist es, das aktuelle Jahr noch nicht abzuschreiben, auch wenn man bereits am Auto für die nächste Saison arbeitet. Man muss jedes Rennwochenende für sich nehmen.»
Entscheiden wird am Ende auch die Motivation des Teams, ist sich der 20-fache GP-Sieger sicher: «Am Ende geht es um die Einstellung der Mannschaft und die Fähigkeit, in Krisensituationen ruhigen Kopf zu bewahren und die richtigen Lösungen zu finden.» Und er erinnert sich: «Bei McLaren hatte ich das Glück mit einer Gruppe von grossartigen Leuten zusammenarbeiten zu dürfen, die mich angetrieben haben und sich selbst auch bis ans Limit gefordert haben.»