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Hamilton zu Vettel: «Halte deine Feinde näher»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

Lewis Hamilton war amüsiert, als ein Journalist in der Medienrunde nach dem Titelgewinn auf das Duell mit Sebastian Vettel zu sprechen kam. Denn der Kollege kam schnell auf den Punkt.

Als Journalist findet man nicht nur den Kampf auf der Strecke gut, sondern auch Zwists abseits der Rennen. Hamilton und Nico Rosberg sind ein starkes Beispiel aus den vergangenen Jahren, wie sehr der Sport auch von den persönlichen Animositäten oder Reibereien zwischen den Protagonisten lebt.

Oder anders gesagt: Sebastian Vettels Gratulation an Hamilton war ehrlich und zeugt von Größe. Dass sich die beiden aber die meiste Zeit, überspitzt gesagt, in den Armen lagen, hat dann offenbar doch einige Erwartungen enttäuscht.

«Du hörst dich angepisst an», scherzte Hamilton in Richtung des Kollegen, der sich darüber wunderte. Immerhin sind beide oft genug auf der Strecke aneinander geraten. Aber dabei wirkte Hamilton sehr oft wie der abgeklärtere, souveränere Fahrer, Vettel bisweilen wie ein beleidigtes Kind.

Was ist denn also so speziell und angenehm an Vettel, wurde der Brite gefragt.

«Wir sind keine Kinder mehr», begann Hamilton. «Wenn man sich die anderen Sportarten anschaut: Die Psyche ist alles. Sie hast du unter Kontrolle und nicht die Dinge drum herum. Es gibt diesen berühmten Spruch: "Halte deine Freunde nah und deine Feinde näher." Ich beobachte Sebastian, ich weiß, was er erreicht hat, ich weiß, wie konstant er war, ich kenne seine Stärken und Schwächen. Auch die seines Autos.»

Hamilton nennt als Beispiel das «ewige» Duell im Tennis zwischen Rafael Nadal (31) und Roger Federer (36). Ein Duell auf allerhöchstem Niveau, auf dem Platz schenken sich beide gar nichts, im Anschluss aber stets den gegenseitigen Respekt. «Stars und Sportler wie sie geben ein Beispiel und ich versuche, dem zu folgen, Inspiration daraus zu ziehen», so Hamilton.

Er glaubt: «Es gibt Zeiten, in denen er mich wahrscheinlich mehr hasst als dass ich diese Gefühle auch nur ansatzweise hätte. Ich versuche, keine Negativität in mein Leben zu lassen, egal, was geschrieben oder gesagt wird. Ich habe diese Barriere aufgebaut, um die Negativität abzuhalten. Denn ich glaube, dass Liebe alles überwindet. Eine positive Einstellung überwindet alles. Also während ihr nach Baku die Feindschaft und all das wolltet, sogar heute, nach den etwas seltsamen Geschehnissen nach dem Start, spielt es keine Rolle. Was eine Rolle spielt ist, wie du aufstehst.

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