Dr. Marko: «Max hätte auch ohne Chaos gewonnen»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, Max Verstappen. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko
Der 20jährige Max Verstappen hat in Mexiko seinen dritten GP-Sieg eingefahren (nach Barcelona 2016 und Malaysia 2017), er liess den Gegnern keine Chance. Was wohl passiert wäre, hätte es die Kollision zwischen den WM-Anwärtern Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Runde 1 nicht gegeben? Wir werden es nie erfahren. Aber Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko ist überzeugt: «Max hätte auch ohne Chaos gewonnen.»
Der 74jährige Grazer blickt zurück: «Natürlich war es eine grosse Hilfe für uns, dass sich die beiden Anderen da ein wenig ins Gehege gekommen sind. Aber ich glaube fest, dass Verstappen das Tempo gehabt hätte, um Vettel und Hamilton in Mexiko auch so zu besiegen.»
Immer wieder wurde der führende Verstappen dazu ermahnt, Tempo rauszunehmen, einmal gluckste Max am Funk «Sorry!», als seine Rundenzeiten eher noch schneller wurden.
Dr. Marko weiter: «Wir wollten nicht so schnell als möglich fahren, sondern so langsam als möglich. Wir machten uns grosse Sorgen. Vier Autos hatten anhalten müssen, in deren Heck der gleiche Motor steckte wie im Rennwagen von Max. Ich glaubte erst an den Sieg, als Verstappen über die Ziellinie fuhr.»
«Zu welchem Speed Max und das Auto fähig waren, das haben wir überhaupt nicht gesehen. Wir wollten den Abstand von ungefähr 20 Sekunden zu Bottas halten, mehr mussten wir nicht. Der Sieg zeigt, dass die Aerodynamik unseres Autos stimmt, und was die Chassis-Seite angeht, so dürften wir inzwischen das beste Fahrwerk haben.»
«Im Rennen spielt der Motor nicht so eine grosse Rolle wie im Abschlusstraining, zudem wird Max immer besser. Ich bin davon überzeugt, dass es Daniel Ricciardo ebenfalls auf Podest geschafft hätte, doch leider hatte auch er ein Motorproblem.»
Marko gibt gleichzeitig zu: Mexiko ist ein Sonderfall. «Bei dieser Höhe über Meer kommt der Aerodynamik eine grössere Bedeutung zu, und der Motor ist auch einmal nicht mehr so wichtig. Leider wird das später in Abu Dhabi nicht mehr so sein.»