Racing-Raritäten: Italien und USA – unerfüllte Liebe
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Beim letzten Rätsel hatten wir mit auf den Weg gegeben: «Formel-1-CEO Chase Carey ist klug genug zu erkennen – eine Frau im Grand-Prix-Startfeld wäre ein weiterer Weg, um wieder mehr Fans für die Formel 1 zu faszinieren. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in diesem Jahr ein Renault-Renner von zarter Hand bewegt worden. Gut, wir geben gerne zu: Als Nachwuchs würden wir die Lady nicht unbedingt bezeichnen.»
Um genau zu sein, hat die Irin Rosemary Smith, die wir hier im Mai 2017 in der Box von Renault sehen, einen Weltrekord aufgestellt: Als 79-Jährige hat sie in Le Castellet einen Formel-1-Renner bewegt, es handelte sich dabei um einen auf 800 PS gedrosselten Lotus-Renault aus dem Jahre 2013.
Die rüstige Dame weiss, wie Frau ein Auto flott bewegt: Die inzwischen 80-Jährige aus Dublin, gelernte Schneiderin, begann in den 60er Jahren Rallyes zu bestreiten, zunächst als Co-Pilotin – auf Einladung einer Kundin, die in ihr Kleidergeschäft gekommen war. Der Beifahrersitz war Rosemary aber zu fade. Sie fuhr lieber selber und gewann 1964 die Damenwertung der Circuit of Ireland-Rallye. Im Jahr darauf holte sie sich den Gesamtsieg der Tulpen-Rallye, mit einem Hillman Imp. Zahlreiche weitere Triumphe folgten.
Nach Abschluss ihrer Rallyekarriere gründete Smith eine Fahrschule, seit mehr als zwanzig Jahren vertraut sie auf Renault Clio (Nachfolger des legendären Renault 5).
Am 10. Mai 2017 schrieb die Irin Historie: Kein älterer Mensch hat einen rund 800 PS starken GP-Renner bewegt. Die Testfahrt fand im Rahmen der Feierlichkeiten von Renault zu 40 Jahren Formel-1-Engagement statt, auf der südfranzösischen Strecke Paul Ricard bei Le Castellet.
Nach dem Test strahlte Smith: «Ich habe immer davon geträumt, einen Formel-1-Renner zu bewegen. Als mich Renault Grossbritannien kontaktierte, ob ich Interesse hätte, einen GP-Boliden zu fahren, musste ich nicht zwei Mal gefragt werden. Ich wurde von Runde zu Runde kecker. Dieser Test soll zeigen – niemand ist je zu alt, um sich einen Traum zu erfüllen und seiner Leidenschaft zu folgen.»
Damit zur neuen Aufgabe: Dass auf diesem Boliden keine Startnummer steht, sondern nur zwei Flaggen und einige technische Partner zu entdecken sind, hat einen guten Grund. Ebenso, dass der rote Renner nicht in freier Wildbahn abgelichtet wurde, sondern in eher ruhiger Umgebung. Welches Auto ist das? Wann wurde es gebaut? Wo steht es?
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