Ricciardo: Zoff mit Verstappen, Vettel verspottet
Daniel Ricciardo und Max Verstappen: Alles wieder gut
Vor kurzem hat Red Bull Racing-Fahrer Daniel Ricciardo über seine Grand-Prix-Saison 2017 gesagt: «So gut es im Frühling und Sommer gelaufen war, so sehr war zum Schluss des Jahres hin der Wurm drin. Da war zu viel Auf und Ab, um die Saison richtig gut oder richtig schlecht zu nennen.»
Vom Finale in Abu Dhabi, das mit einem weiteren Ausfall endete, und nach einem Testtag auf dem Yas Marina Circuit flog der 28jährige Australier weiter nach Baku, um für den Grossen Preis von Aserbaidschan Werbung zu machen. Dabei wurde der fünffache GP-Sieger zu den emotionalsten Momenten des Jahres befragt. Hier sind seine Antworten.
Der grösste Ärger
«Das war wohl Budapest (als Max Verstappen in den Wagen seines Stallgefährten hineinrutschte, die Red.). Du bist beim Start ohnehin voller Adrenalin, und die Kollision brachte alles zum Überkochen. Die Streckenposten bedrängten mich, von der Strecke wegzukommen. Und ich sagte ihnen: Nicht anfassen! Ich wollte unbedingt am Rande der Piste bleiben, um Max den Vogel zu zeigen. Ich war so unfassbar sauer, am liebsten hätte ich ihm meinen Helm an den Kopf geschmissen! Aber ich bin ein guter Verlierer. Da machst du so etwas nicht.»
Das befriedigendste Überholmanöver
«Baku, weil es zur süssesten Belohnung führte. Die Attacke, als ich gleich drei Gegner überholen konnte, das war der Grundstein zum späteren Sieg. (Daniel schoss am Ende der Start/Ziel-Geraden an beiden Williams von Felipe Massa und Lance Stroll vorbei und an Renault-Fahrer Nico Hülkenberg obendrein, die Red.) Ich bin auch stolz darauf, wie ich Kimi in Monza schnappen konnte.»
Der eindrucksvollste Gegner
«Max. Ich kenne die Zahlen jetzt nicht auswendig, aber im vergangenen Jahr hatte ich in den Qualifyings die Nase vorne, nun hat Verstappen den Spiess umgedreht. Max hat sich definitiv verbessert.»
Die seltsamste Marotte von Verstappen
«Wenn wir vor dem Rennen die Strategiesitzung haben, dann kann ein Ingenieur reden und Max hat den Kopf unten. Es ist nicht so, dass er schlafen würde, aber er wirkt abgekoppelt. Das ist ein wenig merkwürdig. (Lacht.) Vielleicht zu viel Party in der Nacht zuvor!»
Der peinlichste Moment
«Als mir Max nach unserer Kollision in Ungarn ein Bier gegeben hat und sich entschuldigte. Ich dachte: Das kann es jetzt aber nicht sein, dass er glaubt, mit einem Bierchen sei das erledigt. Dann meinte Verstappen sofort: Wir werden nach dem Meeting länger reden. Aber dieser erste Moment, als mir Max das Glas herüberreichte, das war schon peinlich.»
Den rücksichtslosesten Verkehrsrowdy
«Grosjean in Abu Dhabi. Nein, das scheint mir eher so ein französisches Ding zu sein, denn Ocon stand mir 2017 auch einige Male im Weg herum. Und immer im Training, wenn es um gar nichts ging! Und das finde ich noch frustrierender, weil ich es nicht verstehe. Worin besteht der Sinn darin, sich in einem Training zu behindern?»
Die lustigste Fahrersitzung
«Nicht ein Meeting an sich, es sind die kleinen Momente, die in Erinnerung bleiben. Wir sahen uns Bilder vom Start in Singapur, und Sergio Pérez schnitt innen die Kurve um ein gehöriges Stück ab. Der Mexikaner wurde gefragt: Wieso hast du das getan? Und er sass da wie ein Bub, der mit der Hand in der Keksdose erwischt worden war, das Gesicht völlig ausdruckslos. So als wüsste er überhaupt nicht, worum es geht oder was er falsch gemacht haben könnte. Dieses Gesicht war sehr amüsant.»
Der schlimmste Kleidungsstil
«Bei dem Geld, das er verdient, (beginnt zu lachen) Vettel! Sagen wir mal, er hat nicht eben die Hand am Puls der Zeit, was Mode angeht. Ich bewundere, dass er ganz normal geblieben ist. Aber hin und wieder wünschte ich mir, er würde ein moderneres Hemd oder eine coolere Jeans tragen.»
Das beste Rennen des Jahres
«Der Grand Prix in Baku war komplett durchgeknallt. Ich bin sicher, bei einer Umfrage unter den Fans würde das gleiche Ergebnis rauskommen. Dieses Rennen war einfach verrückt.»