Kimi Räikkönen (Ferrari): Wieso Renningenieur geht
Dave Greenwood und Kimi Räikkönen
Eine alte Faustregel in der Formel 1 lautet: Erfolg hat nur ein Rennstall, bei welchem sich hervorragende Leute über einen längeren Zeitraum einbringen können. Aber bei Ferrari ist weiter viel Bewegung im Team, auch vor der Saison 2018: Der Engländer Dave Greenwood wird nicht mehr als Renningenieur von Kimi Räikkönen arbeiten. Ferrari äussert sich zu solchen Personalien grundsätzlich nicht.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass Greenwood wirklich geht, dann kann das nur zwei Gründe haben: Entweder der Engländer sah zu wenig Perspektive, um mittelfristig im Team weiterzukommen, oder es gibt familiäre Gründe. Es kommt oft vor, dass Briten der Familie wegen ein Team wie Toro Rosso, Sauber oder Ferrari wieder verlassen und auf die Insel zurückkehren.
Am Verhältnis zwischen Greenwood und Kimi kann es nicht liegen: Der ruhige Engländer war Nachfolger von Antonio Spagnolo, der mit Räikkönen nicht klargekommen war. Greenwood hatte seine Formel-1-Karriere als Mechaniker bei BAR-Honda begonnen, wechselte dort in die Abteilung Fahrzeugdynamik, später heuerte er bei Renault, dann bei Virgin Racing an, aus dem Marussia und dann Manor wurde. Ende 2014 angelte sich Ferrari den Briten.
Durchaus möglich, dass der Italiener Marco Matassa den Posten von Dave Greenwood übernimmt. Der Italiener kam nach seinem Abschluss 2006 als Mechanik-Ingenieur direkt zu Toro Rosso und war seither in Faenza tätig – zunächst in der Kraftübertragungsabteilung, später als Ingenieur an den Wagen von Sébastien Buemi 2011 und Daniel Ricciardo 2012, zuletzt als Renningenieur des Australiers 2013, von Daniil Kvyat 2014 und am Auto von Carlos Sainz von 2015 bis 2017.
Wie wir berichtet hatten, wird Diego Ioverno eine neue Rolle erhalten. Der Einsatzleiter an den GP-Schauplätzen soll in Maranello eine neue Aufgabe erhalten, etwa als Werksleiter der Rennabteilung. Es wäre naheliegend, dass der bisherige leitende Ingenieure Jock Clear befördert wird.