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Mika Häkkinen über Schumacher: «Unglaublicher Fahrer»

Von Vanessa Georgoulas
Mika Häkkinen über Michael Schumacher: «Er fuhr immer volle Pulle»

Mika Häkkinen über Michael Schumacher: «Er fuhr immer volle Pulle»

Formel-1-Legende Mika Häkkinen erzählt von seinem früheren Kontrahenten Michael Schumacher. Der Finne spricht auch über den Ski-Unfall des Rekord-Weltmeisters. «Das will man nicht akzeptieren», gesteht er.

Während seiner langen und erfolgreichen GP-Karriere legte sich Rekord-Champion Michael Schumacher auf der Strecke mit vielen Rennfahrern an. Trotzdem nimmt Mika Häkkinen einen ganz besonderen Platz in der Gruppe der Schumacher-Gegner ein. Denn der «fliegende Finne» konnte seinem deutschen Widersacher nicht nur Aufgrund von überlegenem Material die Stirn bieten.

Häkkinen holte in seiner GP-Karriere zwischen 1991 und 2001 insgesamt 20 GP-Siege, 1998 und 1999 sicherte er sich sogar die Titelkrone. Dies war nur dank harter Arbeit möglich, wie der mittlerweile 49-jährige Ex-Rennfahrer im SonntagsZeitung-Interview klarstellt: «Ich denke nicht, dass man als Sieger geboren wird. Worauf es ankommt, ist Training, Praxis, Übung – es geht um den Antrieb, immer besser zu werden.»

Man dürfe nicht aufhören, sich ständig zu verbessern, auch wenn es mühsam sei, betont der 51-fache GP-Podeststürmer. Denn neben dem Fahren gibt es im Leben eines Formel-1-Piloten noch viele andere Dinge. «Die Reiserei, das Leben in Hotels, das Marketing, die Medien», zählt der GP-Star auf, und gesteht, dass er zunächst nur ans Rennfahren gedacht habe.

Doch seit seinem schweren Unfall von 1995, als er beim Saisonabschluss in Adelaide (Australien) in die Reifenstapel krachte, hat sich das geändert. Häkkinen berichtet: «Ich war damals 27 Jahre alt und dachte an nichts anderes als ans Rennfahren. Der Unfall war wirklich ernst. Ich hatte schwere Kopfverletzungen, verlor einen Teil meines Gehörs, eine Gesichtshälfte ist noch heute halb gelähmt. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Was ist eigentlich das Ziel meines Lebens? Wenn du im Krankenhaus liegst, realisierst du, was wichtig ist: dein Leben. Nichts anderes.»

Auch der folgenschwere Ski-Unfall seines früheren Kontrahenten Schumacher, der sich im Dezember 2013 bei einem Sturz schwere Kopfverletzungen zugezogen und seither nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt hat, ging Häkkinen nahe: «Ich konnte es zuerst gar nicht glauben. Mein Unfall passierte bei meiner Arbeit, in einem Rennen. Bei Michael passt es nicht zusammen. Ich meine, man geht grosse Risiken ein, wenn man einen Rennwagen fährt. Dann gehst du Ski fahren, hast Spass, und es passiert so etwas. Das will man nicht akzeptieren. Es zeigt, wie zerbrechlich das Leben ist.»

Über den erfolgreichsten GP-Piloten in der Geschichte der Formel 1 hat Häkkinen nur Gutes zu erzählen: «Er war ein unglaublicher Rennfahrer, der nie aufgab», erinnert sich der frühere McLaren-Mercedes-Pilot. «Er fuhr immer volle Pulle und gab immer die maximale Leistung.» Wie es dem siebenfachen Champion heute geht, kann auch er nicht sagen. «Ich möchte nicht nachfragen. Das geht nur seine Familie etwas an», winkt er ab.

Viel lieber verweist Mika auf seine Mitarbeit bei der «Keep Fighting»-Initiative, die von den Familienmitgliedern des Rekordweltmeisters vor knapp einem Jahr ins Leben gerufen wurde. «Ich spiele zum Beispiel mit seinem Sohn Mick an Charity-Fussballspielen», erzählt er, und fügt an: «Wir dürfen nicht aufhören, Michael zu unterstützen. Wichtig sind auch die Fans. Wenn man sie fühlen kann, gibt dir das Energie und Kraft. Es beseteht kein Zweifel daran, dass Michael das jetzt braucht. Und natürlich auch seine Familie.»

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