Daniel Ricciardo, Max Verstappen: Rezept gegen Streit
Daniel Ricciardo und Max Verstappen
Daniel Ricciardo und Max Verstappen betonen immer wieder, wie gesund ihr Verhältnis als Stallgefährten sei. In Ungarn 2017 wurde das auf eine harte Probe gestellt: Verstappen attackierte den Australier, rutschte in den Wagen von Ricciardo hinein. Daniel schäumte.
Heute aber sagt der fünffache GP-Sieger: «Es war leicht, diesen Moment hinter mir zu lassen, weil sich Verstappen gleich bei mir entschuldigt hat. Und es war auch die Art und Weise, wie das passierte. Wir haben uns unter vier Augen unterhalten. Das fand ich für uns beide wichtig. Dass also das Ganze nicht über die Medien ausgetragen wurde und dass es auch niemandem gab, der dir sagte, hey, du solltest dich vielleicht bei Daniel entschuldigen. Und ich musste auch nicht auf ihn zukommen und fragen: Was zum Teufel ist da passiert? Überdies bin ich der Ansicht: Menschen machen nun mal Fehler. Gewiss, das war frustrierend für mich, aber es ist nun halt passiert.»
«Das Ganze dann hinter mir zu lassen, war nicht schwierig, weil ich 24 Stunden später in den Ferien war. Ich war mit meiner Familie zusammen und dachte nicht mehr an Ungarn. Ich finde, wir sind mit so einer Situation beide gut umgegangen.»
Viele im Formel-1-Fahrerlager fragen sich: Was passiert bei Red Bull Racing, wenn Ricciardo und Verstappen regelmässig Rennen gewinnen und 2018 vielleicht sogar ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden können?
Max Verstappen meinte zu diesem Thema im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi: «Wir haben sehr viel Respekt für einander. Und ehrlich gesagt hatte ich das in meiner bisherigen Racing-Karriere noch nie, dass ich mit einem Teamkollegen so gut ausgekommen bin. Daniel ist ein grossartiger Kerl, und auch wenn wir uns auf der Strecke nichts schenken und harte Duelle ausfechten, haben wir neben der Piste auch viel Spass miteinander. Deshalb hoffe ich, dass wir noch sehr lange Teamkollegen sein werden.»
Auch ein allfälliger WM-Titelkampf schreckt Verstappen nicht ab: «Ich glaube schon denn wir respektieren uns. Klar, wenn du um den WM-Titel kämpfst, dann wird’s auf der Strecke auch intensiver, aber am Ende kommst du immer auf den gegenseitigen Respekt zurück. Du musst akzeptieren, wenn einer schneller ist und ich denke, wir können das auch. Wenn einer von uns ein gutes Rennen hat, dann sagt der andere auch, dass er es wirklich verdient hat. Und ich denke, das ist sehr wichtig.»
Und was sagt Riccardo dazu? «Ich hoffe es natürlich und gehe auch davon aus. Es wäre nett, wenn er auch dann noch auf meiner Geburtstagsliste steht. Wir haben uns auf der Strecke schon einige harte und gute Duelle geliefert und wir beide würden die Herausforderung, um den WM-Titel kämpfen zu können, liebend gerne annehmen. Ich denke, wir respektieren uns gegenseitig und das ist das Wichtigste.»
«Ich bin davon überzeugt, dass wir den Abstand zur Spitze weiter verkleinern können. Ob das reicht, um ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können, das weiss ich nicht. Ich bin kein Freund früher Vorhersagen. Aber wir haben 2017 eine Menge gelernt, und wenn wir das richtig umsetzen, dann sollten wir 2018 vom ersten Rennen an bei der Musik sein. Und darauf freue ich mich.»