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Fans von Fernando Alonso: Grand Prix nur im Pay-TV!

Von Mathias Brunner
Sie haben es gut: Sie sehen Fernando Alonso vor Ort

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​Movistar hat mit «Formula One Management» (FOM) einen neuen Vertrag ausgehandelt: Formel-1-Rennen gibt es in Spanien bis Ende 2020 ausschliesslich im Bezahlfernsehen, auf Movistar+.

Zehn Monate haben die Verhandlungen gedauert, nun ist das neue Abkommen unter Dach und Fach: Wer in Spanien Formel 1 vor dem Fernseher geniessen will, ist seit zwei Jahren bis auf eine Ausnahme auf den Pay-TV-Kanal Movistar+ angewiesen, und daran wird sich auch nichts ändern. Die FOM und Movistar haben einen neuen Vertrag unterzeichnet, bis Ende 2020 gibt es die Formel 1 exklusiv im Bezahlfernsehen.

Keine Regel ohne Ausnahme: Die öffentlich-rechtliche TVE sowie der katalanische Sender TV3 dürfen den Spanien-GP auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zeigen.

Angeblich bezahlt Movistar für die Übertragungsrechte pro Jahr rund 65 Millionen Euro. Das Interesse in Spanien bleibt gross: dank Superstar Fernando Alonso und auch dank des aufstrebenden Carlos Sainz, der als Red-Bull-Leihgabe 2018 in einen Renault sitzt.

Ähnliche Situation in Italien

Die italienischen Formel-1-Fans wurden Mitte Dezember 2017 schockiert: Formel-1-Rennen werden 2018 nicht mehr im freien Fernsehen bei RAI zu geniessen sein, sondern nur noch über ein Abonnement bei Sky!

Die Entscheidung bei der RAI (Radiotelevisione Italiana) ist gefallen: Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt wird 2018 keine Formel-1-WM-Läufe mehr übertragen – das hat der Generalrat des Staatssenders beschlossen. Der 1954 gegründete Sender setzt in Sachen Sport im kommenden Jahr ganz auf die Olympischen Winterspiele in Südkorea und auf die Champions League. Das bindet so viele finanzielle Mittel, dass die Formel 1 aussen vor bleibt.

Die RAI kämpfte seit längerem mit sinkenden Einschaltquoten in den Abendprogrammen. Das hat dazu geführt, dass auch die Werbe-Einnahmen sinken. Die sind dringend notwendig, weil die RAI mit den Rundfunkgebühren von 90 Euro pro Haushalt nicht auskommt. Obschon sie dadurch rund zwei Milliarden Euro im Jahr einnimmt.

In Italien schlug RAI-Chef Mario Orfeo, seit Juni auf seinem Posten, Unverständnis entgegen. Klar ist die Champions League ein Strassenfeger. Aber weil viele Wettbewerbe der Winterspiele aufgrund der Zeitverschiebung zu Südkorea mitten in der italienischen Nacht stattfinden, werden sich auf diese Weise kaum hohe Quoten erreichen lassen.

Das Timing der RAI erzeugt bei den Ferrari-Fans Entsetzen: Die Roten zeigten 2017 eine gute Saison, und in Maranello herrscht Optimismus, in der kommenden Saison zu Ende zu bringen, was schon 2017 hätte erreicht werden sollen – das Jahr mit dem WM-Titel abzuschliessen.

Schon im August war davon die Rede gewesen, dass die RAI vielleicht keine Formel-1-Rennen mehr live zeigen würde. Da waren die meisten Fans noch davon überzeugt, dass sich schon eine Lösung finden lassen würde.

Rennlegende Alain Prost warnt: «Früher hatten wir in Frankreich bei TF1 acht Millionen Fans vor den Flimmerkisten, jetzt sind es im Digitalfernsehen bei Canal+ nicht mal 750.000. Aber so geht das nun mal, wenn man alles ins Pay-TV umsiedelt.»

Für einen Grand Prix setzten sich in Italien fünf Millionen Zuschauer vor die Flimmerkisten, um bei RAI einzuschalten, auf Sky verfolgen zwischen 500.000 und einer Million Fans die Rennen, die Zahlen schwanken stark von Grand Prix zu Grand Prix.

Die RAI zeigte 2017 neun Rennen live und elf in Aufzeichnung, Sky zeigte alle.

Am 15. Januar wollen sich die Vertreter der FOM und der italienischen Sky treffen. Dann soll entschieden werden, wer die Rennen zeitversetzt übertragen darf. Jüngste Tendenz: Alle Grands Prix zeitversetzt auf TV8, nur der Monza-GP noch bei RAI!

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