Kimi Räikkönen (Ferrari) im Verkehr hängen geblieben
Kimi Räikkönen: Schnell war nicht schnell genug
Wer gerne wettet, der liebäugelte an diesem Wochenende mit Kimi Räikkönen. Der 38jährige Finne fuhr im zweiten freien Training Bestzeit, ebenso im dritten, dazu im ersten Quali-Segment. Als es jedoch um alles ging, fehlten dem Weltmeister von 2007 auf seinen Ferrari-Stallgefährten Sebastian Vettel 43 Tausendstelsekunden. Wie viel das ist? Blinzeln Sie mal. Kimi fehlte weniger Zeit auf Seb als Ihr Blinzeln dauerte.
Entsprechend sah der 20fache GP-Sieger bei den Interviews nach der Qualifikation aus, als hätte er eben in eine Zitrone gebissen. «Das war nicht ideal», knurrte «Iceman» und lieferte die Begründung für die Quali-Niederlage gleich hinterher: «Ich geriet in Verkehr. Was soll ich machen?» Das darf durchaus als versteckter Vorwurf an Ferrari ausgelegt werden, ihn nicht zur idealen Zeit auf die Bahn geschickt zu haben.
Dann war es wieder mal Zeit für das immer wieder beliebte Räikkönen-Bingo: Wie viele der üblichen Sätze würde Kimi dieses Mal sagen?
«Das Rennen ist morgen.» Bingo!
«Ich will gewinnen.» Bingo!
«Das wird ein langes Rennen.» Bingo!
«Ich bin enttäuscht.» Bingo!
Kimi Räikkönen ist eigentlich nur dann nicht enttäuscht, wenn sein Name auf Platz 1 über die Messschirme flimmert, und das ist im Training vorderhand letztmals in Monaco 2017 passiert und nach einem Grand Prix in Australien 2013.
Kimi auf die Frage, ob es eine Rolle spiele, hinter Hamilton Zweiter zu sein (wie in Melbourne) oder hinter Vettel (wie in Sakhir): «Nö. Wichtig wäre, dass ich vorne stehe.»
Dennoch fällt auf: Räikkönen ist Vettel näher gerückt. Schon in Australien war sein Speed nicht von schlechten Eltern, hier war er über weite Strecken der schnellere Ferrari-Fahrer. Schmeckt ihm das Handling des 2018er Autos besser? Räikkönen: «Würde ich nicht sagen. Jedes Auto ist anders, ich könnte nicht behaupten, dass der neue Wagen für mich besser oder schlechter wäre.»