Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Weltmeister Nico Rosberg: Warnung vor Lewis Hamilton

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg und Lewis Hamilton

Nico Rosberg und Lewis Hamilton

​Ein Mercedes-Weltmeister spricht über den anderen Mercedes-Champion: Nico Rosberg (32) analysiert, was mit seinem früheren Stallgefährten Lewis Hamilton los ist. Und er warnt die Gegner des Briten.

Zweiter in Australien, Dritter in Bahrain, Vierter in China: Lewis Hamilton scheint derzeit im Rückwärtsgang zu fahren. Ein Teil der Sieglosigkeit geht auf die Kappe von Mercedes-Benz. So berechnete der Kommandostand der vierfachen Weltmeister die Abstände im Albert-Park von Melbourne falsch. Ergebnis: Nach dem Reifenwechsel war Hamilton seine Führung los, Vettel und Ferrari sagten „grazie“. In China unterschätzten die Mercedes-Strategen, wie gut der weiche Reifen in der Schlussphase des Rennens sein würde. Resultat: Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo flitzte zum Sieg, Lewis Hamilton wurde nur Vierter.

Auch Hamilton muss sich Vorwürfe gefallen lassen. Sky-F1-Experte Martin Brundle: «Wenn nicht alles perfekt ist, dann zeigt Lewis merkwürdig zurückhaltende Rennen, das war auch in China so.» Der Silberpfeil harmoniert zu wenig mit den Pirelli-Reifen, Valtteri Bottas scheint damit besser umgehen zu können.

Keiner weiss besser, wie Lewis Hamilton tickt, als sein langjähriger Stallgefährte Nico Rosberg. Der 32jährige Wiesbadener war als Grand-Prix-Experte von RTL und der englischen Sky in Shanghai. Der Weltmeister von 2016 sagt über seinen früheren Rivalen: «Wenn es nicht für ihn läuft, dann scheint Lewis den Schneid zu verlieren, die Motivation kommt ihm abhanden, er hat Mühe.»

«Die Gegner täten gut daran, diese Phase auszunutzen, denn ich weiss aus eigener Erfahrung: Wenn er zurückschlägt, dann tut er das so verdammt stark, dass er so gut wie unschlagbar ist.»

Lewis Hamilton ist nun gut ein halbes Jahr ohne Sieg (seit Texas 2017 oder sechs Rennen), Mercedes hat erstmals in der Turbo-Ära seit Anfang 2014 drei Rennen in Folge Niederlagen erlitten. Dennoch hält sich der Schaden für den vierfachen Champion in Grenzen: Weil Max Verstappen Ferrari-Star Vettel abgeräumt hat, konnte Hamilton den Abstand zum deutschen WM-Leader sogar verringern, auf neun Punkte.

Was zu denken geben muss: Mercedes hat vor allem dann Mühe, die Pirelli ins optimale Betriebsfenster zu bringen, wenn es eher kühl ist. Beim kommenden WM-Lauf in Aserbaidschan wird es kaum über 20 Grad werden. Das Rennen findet nicht im Juni statt, wie 2016 und 2017, sondern schon Ende April.

Sechs Rennen in Folge ohne Sieg, das gab es für Lewis in der Turbo-Ära mit Mercedes schon einmal: Ende 2015 – nachdem Hamilton seinen Titel gesichert hatte – nahm Lewis geistig den Fuss vom Gas, Nico Rosberg gewann in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi. Anfang 2016 nutzte Nico diesen Schwung und gewann die ersten vier Rennen. Das war das Fundament zu seinem WM-Titel.

Lewis Hamilton hingegen konnte erst beim sechsten Rennen der Saison in Monaco gewinnen, die sieglose Phase dauerte für Hamilton damals acht Grands Prix.

Nico Rosberg spricht auch über Max Verstappen, der gegen Sebastian Vettel ein tollpatschiges Manöver zeigte. Nico: «Keiner zweifelt daran, welch fabelhaftes Talent Max ist. Aber im Moment fährt er nicht wie ein kommender Weltmeister. Er hat in drei Rennen fünf grössere Schnitzer gehabt, das ist zu viel für einen Spitzenpiloten. In China ist für Verstappen ungefähr das Schlimmste passiert: Er hat den WM-Leader rausgeboxt, er hat seine eigenen Chancen versemmelt, er hat eine Strafe erhalten, und sein Teamgefährte hat gewonnen. Aber ich bin sicher: Aus solchen Tagen zieht Verstappen seine Lehren.»

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