Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Kimi Räikkönen (Ferrari): Details werden entscheiden

Von Mathias Brunner
Nach dem China-GP: Valtteri Bottas (3.), Daniel Ricciardo (1.) und Kimi Räikkönen (3.). Dabei auch Daniel Ricciardos Renningenieur Chris Gent

Nach dem China-GP: Valtteri Bottas (3.), Daniel Ricciardo (1.) und Kimi Räikkönen (3.). Dabei auch Daniel Ricciardos Renningenieur Chris Gent

​GP-Veteran Kimi Räikkönen (Ferrari) ist davon überzeugt: Die Formel-1-Saison 2018 wird eine tolle Achterbahnfahrt. Nuancen werden den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben.

Kimi kündigt einen Krimi an. Der Finne Kimi Räikkönen ist mit zwei Podestplätzen in die Saison gestartet, als Dritter in Australien und in China. Wenn Ferrari den Reifenwechsel in Bahrain nicht verpatzt hätte, so wäre eine bessere Bilanz durchaus drin gewesen. So oder so ist Kimi konkurrenzfähiger in die Saison gestartet als in den letzten Jahren, nur mit Lotus 2013 lief das noch besser (Sieg in Australien, Zweiter in China) und natürlich im WM-Jahr 2007 (Sieg in Australien, Dritter in Malaysia und Bahrain). 2003 mit McLaren stand Kimi auf jedem Platz des Podests – Dritter in Australien, Sieger in Malaysia, Zweiter in Brasilien. Sky-GP-Experte: «Kimi ist flotter unterwegs als in den letzten Jahren, das liegt am bessereren Fahrgefühl mit dem neuen Wagen und den veränderten Pirelli-Reifen.» Mit einer etwas anderen Ferrari-Strategie und ein wenig Rennglück hätte Räikkönen ein Rennen gewinnen können.

Wir haben stattdessen zwei Ferrari-Siege von Sebastian Vettel erlebt und dann den unwiderstehlichen Daniel Ricciardo in Shanghai. Wir erlebten eine unfassbare Pole-Position von Lewis Hamilton in Australien, der Engländer hätte eigentlich gewinnen müssen, doch dann verrechneten sich die Mercedes-Strategen. Wir sahen aufholende Silberpfeile in der Nacht von Bahrain, als sich Vettel mit abgefahrenen Reifen ins Ziel schmuggelte. Und in China hätte alles ganz anders kommen können, wenn Max Verstappen nicht zu ungestüm gewesen wäre.

Kimi Räikkönen hat sich das alles angesehen und weiss noch nicht so richtig, wo die Reise hingeht. Der Krimi gemäss Kimi: «Ich glaube, wir werden ständige Verschiebungen im Kräfteverhältnis erleben, je nach jeweiligen Pistenverhältnissen,  Umgebungstemperaturen und Reifenmischungen. In China beispielsweise hat es sich ausbezahlt, frische Reifen zu holen, die Autos mit neuen Pirelli waren viel schneller.»

«Es fällt wirklich schwer einzuschätzen, wie gut die Autos unter identischen Bedingungen sind. Mir gefällt das eigentlich ganz gut, wenn wir eben nicht wissen, was als nächstes passiert. Nuancen werden den Ausschlag über Siege und Niederlagen geben, Details werden Rennen entscheiden.»

Potenziell haben alle Fahrer der drei Top-Teams Siegchancen. Kimi Räikkönen wartet von diesen sechs Fahrern deutlich am längsten auf einen erneuten Erfolg. Martin Brundle: «In dieser Form kann es für Kimi nur eine Frage der Zeit sein, bis er wieder einen Grand Prix gewinnt.»

Top-Team-Piloten: Der vorderhand letzte Sieg

Sebastian Vettel (Ferrari): Bahrain 2018
Kimi Räikkönen (Ferrari): Australien 2013 (mit Ferrari: Belgien 2009)
Lewis Hamilton (Mercedes): USA 2017
Valtteri Bottas (Mercedes): Abu Dhabi 2017
Daniel Ricciardo (Red Bull Racing): China 2018
Max Verstappen (Red Bull Racing): Mexiko 2017

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