MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ferrari: 124 Runden in Fiorano mit Antonio Giovinazzi

Von Rob La Salle
Antonio Giovinazzi beim Pirelli-Test in Fiorano

Antonio Giovinazzi beim Pirelli-Test in Fiorano

​Normalerweise schweigen zwischen den Rennen die Motoren: Die Formel 1 hat sich vor Jahren eine Selbstbeschränkung verpasst, aus Kostengründen. Aber Ferrari gibt auf der Hausbahn Fiorano Gas.

Der frühere Ferrari-Pilot Stefan Johansson weiss: «Je mehr Verständnis du im Umgang mit den Pirelli-Walzen gewinnen kannst, desto besser. Besonders vor dem Hintergrund der Test-Selbstbeschränkung in der Formel 1 würde ich mir keine Runde entgehen lassen.» Tun die Stammfahrer von Ferrari aber: Beim Pirelli-Regenreifentest in Fiorano sitzen Antonio Giovinazzi und Daniil Kvyat am Steuer.

Johansson weiter: «Die ausgiebige Arbeit mit den Reifen war einer der Gründe für die Dominanz von Michael Schumacher mit Ferrari. Michael fuhr Tag und Nacht mit den Bridgestone-Reifen herum, und am Ende kam ein japanisches Produkt heraus, das auf ihn massgeschneidert war. Viele andere Piloten hatten ihre liebe Mühe, die Walzen zum Arbeiten zu bringen, aber zu Schumi haben sie perfekt gepasst.»

Beim jüngsten Pirelli-Test in Italien geht es um die Intermediate-Walzen (grün markiert) und die Regenreifen (dunkelblau). Der 24jährige Giovinazzi – offziell dritter Mann von Ferrari 2018 – hat am Donnerstag, 19 April, 124 Runden zurückgelegt, das entspricht ungefähr zwei GP-Distanzen.

Zunächst ging der Italiener mit Trockenreifen auf die Bahn, um sich mit dem Auto anzufreunden. Abgesehen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen hatte noch kein anderer Fahrer das Modell SF71-H bewegt. Nach dem Erarbeiten einer Basisabstimmung wurde die Piste dann künstlich bewässert.

Giovinazzi probierte zunächst verschiedene neue Intermediates aus, bevor er auf die blau markierten Regenreifen wechselte. Die Mailänder Reifenspezialisten wollen die Wasserverdrängung verbessern sowie eine höhere Haltbarkeit erreichen.

Das Programm konnte bis auf zwei Hickser abgespult werden: Zunächst rutschte Giovinazzi von der Bahn, allerdings ohne Schäden am Ferrari. Dann gab es ein nicht näher bezeichnetes Problem mit dem Wagen, das den Tag vorzeitig beendete.

Am zweiten Tag sitzt der 23jährige Daniil Kvyat im Ferrari. Er soll die Eindrücke von Giovinazzi bestätigen. Das ist aber nur ein Teil seiner Arbeit. Er soll auch sagen, wie deckungsgleich die Eindrücke aus dem Rennsimulator mit dem echten Fahren des 2018er Renners sind.

Giovinazzi wird dann in gut einem Monat wieder zum Fahren kommen: Bei den offiziellen Formel-1-Tests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sitzt er einen Tag im Ferrari und einen Tag im Alfa Romeo-Sauber.

Die wichtigsten Termine 2018

Testfahrten innerhalb der Saison (alle Teams)
15./16. Mai: Circuit de Barcelona-Catalunya
31. Juli/1. August: Hungaroring

Pirelli-Tests 2018
19./20. April: Fiorano – Ferrari (nur Regenreifen)
15./16. Mai: Barcelona – McLaren und Haas
30./31. Mai: Le Castellet – Mercedes (nur Regenreifen)
14./15. Juni: Vallelunga – Toro Rosso
10./11. Juli: Silverstone – Red Bull Racing und Williams
5./6. September: Le Castellet – McLaren (nur Regenreifen)
20./21. September: Le Castellet – Mercedes und Ferrari
9./10. Oktober: Suzuka – Renault
30. Oktober: Mexiko-Stadt – Sauber

Formel-1-WM
25. März: Australien (Melbourne)
8. April: Bahrain (Sakhir)
15. April: China (Shanghai)
29. April: Aserbaidschan (Baku)
13. Mai: Spanien (Barcelona)
27. Mai: Monaco (Monte Carlo)
10. Juni: Kanada (Montreal)
24. Juni: Frankreich (Le Castellet)
1. Juli: Österreich (Spielberg)
8. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
22. Juli: Deutschland (Hockenheim)
29. Juli: Ungarn (Budapest)
26. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
2. September: Italien (Monza)
16. September: Singapur
30. September: Russland (Sotschi)
7. Oktober: Japan (Suzuka)
21. Oktober: USA (Austin)
28. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
11. November: Brasilien (São Paulo)
25. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

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