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Sebastian Vettel (Ferrari): «Ich muss Kopf hinhalten»

Von Mathias Brunner
Da sah noch alles gut aus für Sebastian Vettel

Da sah noch alles gut aus für Sebastian Vettel

​So schnell geht das in der Formel 1: Zwei verrückte Rennen wie in China und Aserbaidschan und schon ist Ferrari-Star Sebastian Vettel seine WM-Führung los. «Aber ich mach mir keine grossen Sorgen.»

Zur Mitte dieses wilden Ritts durch Baku sprach alles für WM-Leader Sebastian Vettel. Der Ferrari-Star führte locker und hatte den Silberpfeilen den Schneid abgekauft. Aber der Grosse Preis von Aserbaidschan führt nun mal nicht über 26 Runden. Vettel wurde von einer Safety-Car-Phase nicht begünstigt, dann rutschte er beim Re-Start geradeaus. Ergebnis: Nur Rang 4. Und da ausgerechnet sein britischer Erzrivale Lewis Hamilton gewann, ist Vettel die WM-Führung los.

«Doof gelaufen», fasst der Heppenheimer das Geschehen zusammen. «Klar hätte das Rennen ohne das Safety-Car einen ganz anderen Verlauf genommen. Aber es gibt nun mal Rennen wie hier in Baku, die ein wenig verrückt verlaufen. Bei meinem Ausrutscher habe ich an genau der gleichen Stelle gebremst wie in den Runden zuvor, aber der Unterschied war – ich lag weiter innen, da ist es welliger. Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber wenn ich das Rad nicht stehen lasse, dann komme ich normal um die erste Kurve herum.»

«Normalerweise ist das die richtige Stelle, um einen Gegner zu überholen. Natürlich ist es jetzt leicht zu sagen – es war das falsche Manöver. Die Reifen waren offenbar noch ein wenig kalt. Aber letztlich bin ich Racer, da musst du etwas versuchen, ich habe es versucht, und es hat nicht funktioniert. Ich habe innen eine Lücke gesehen. Aussen konnte ich es nicht versuchen, denn dort lag Lewis. Ich hatte mehr Speed als Bottas, also wagte ich mein Glück. Letztlich spielt das keine Rolle. Ein blockiertes Rad darf keine Ausrede sein und eine Bodenwelle auch nicht. Ich bin Kapitän ab Bord, also muss ich für so etwas den Kopf hinhalten.»

«Wir dürfen aber viel Positives aus diesem Rennen mitnehmen. Wir haben bis auf diese eine Szene eine starke Vorstellung gegeben, wir haben geführt und den Grand Prix kontrolliert. Kimi ist letztlich Zweiter geworden. Wegen zwei Sekunden, die verpatzt sind, lasse ich mir das nicht alles schlecht reden.»

«Das Ergebnis ändert nichts daran: Wir haben ein gutes Auto. Wir können es in die erste Starteihe platzieren und gewinnen. Denn wir sind im Renntrimm noch konkurrenzfähiger als in der Quali. Der grosse Unterschied zu 2017 besteht darin, dass wir genügend schnell sind, um die Pole herauszufahren. Das war vor einem Jahr ein Problem. Weil uns damals der letzte Speed fehlte, lagen wir in vielen Rennen von Anfang an hinten, das hat alles schwierig gemacht. Wenn du vorne liegst, dann kannst du einfach mehr ausrichten.»

«Heute ist das Rennen für einige Gegner gut verlaufen, für andere nicht so gut. Ich bin immerhin noch Vierter geworden, fragt mal Valtteri, wie der sich wohl fühlen mag – das war sein Sieg. Aber so läuft das nun mal in unserem Sport. Für mich ist wichtig, dass wir ein gutes Auto haben. Jetzt müssen wir Sorge tragen, dass wir ein gutes Auto behalten.»

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