Fernando Alonso 2019 im Mercedes: Das sagt Toto Wolff
Lewis Hamilton und Fernando Alonso
Die britische Daily Mail hat eins und eins zusammengezählt und ist auf das Ergebnis drei gekommen: Die Anwesenheit von Flavio Briatore, so behauptet das Blatt, sei Hinweis darauf, dass der schlaue Italiener mit Mercedes verhandle, um dort seinen Schützling Fernando Alonso unterzubringen. Briatore selber schüttet bei solchen Gelgenheiten gerne Sprit ins Feuer. Der Erfolgsmanager (vier WM-Titel mit Michael Schumacher und Fernando Alonso) hat wiederholt augenzwinkernd gesagt, es wäre doch eine feine Sache zu sehen, was Alonso in einen Ferrari oder Mercedes ausrichten könnte.
Was also ist am Gerücht «Alonso zu Mercedes» dran? Zunächst einmal: Es kann nie schaden, seinen Piloten im Gespräch zu halten. McLaren-Direktor Zak Brown hat betont, Fernando besitzt ein Mehrjahresabkommen, also über 2018 hinaus. Es wäre jedoch branchenüblich, dass in Alonsos Vertrag Ausstiegsklauseln eingearbeitet sind. Wie etwa das Erreichen gewisser Ziel zu bestimmten Zeitpunkten der Saison. Wird das geschafft, wäre der Fahrer frei. Zudem ist Briatore ein mit allen Wassern gewaschener Mann, dem wir grundsätzlich alles zutrauen. In Baku jedoch ist der Italiener vorrangig, um seine Geschäfstkontakte in Aserbaidschan zu pflegen.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat das Gerücht sehr elegant beantwortet: «Wenn du eine schöne Gattin hast, brauchst du keine andere Frau.»
Wolff weiss genau, welch hervorragender Rennfahrer Fernando Alonso ist. Aber eine Neuauflage des Zickenkriegs zwischen Hamilton und Rosberg will sich der Wiener nicht antun. Um genau zu sein, hat er über die Chemie zwischen Superstar Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gesagt: «Für mich hat Lewis 2017 ein ganz neues Niveau erreicht. Vieles bei diesem neuen Niveau hat mit der Dynamik im Team zu tun. Lewis kommt mit Valtteri Bottas hervorragend aus. Das bedeutet, dass wir keinerlei Kontroversen haben. Auch zwischen den Technikern herrscht ein hervorragender Team-Geist, ich finde, das ganze Team ist aufgeblüht.»
Die Elektrizität zwischen Hamilton und Nico Rosberg in den letzten Jahren war fast körperlich spürbar. Mit Bottas ist das ganz anders, wie Lewis Hamilton bestätigte: «Durch den Rücktritt von Nico ist meine Aufgabe bei Mercedes nicht einfacher geworden. Aber das Arbeitsumfeld hat sich verbessert. Wenn ein negatives Element durch ein positives ersetzt wird, dann ist das vergleichbar mit einem Schaltbrett. Wenn du da nur eine schlechte Sicherung hast, geht die ganze Anlage nicht. Wenn du diese Sicherung auswechselst, klappt alles auf einmal wieder. Es ist wie in einer ungesunden Beziehung. Du bleibst, weil du das Gefühl hast, du musst an der Seite dieser Person sein. Erst später, wenn die Beziehung dann beendet ist, wird dir klar: Mist, diese Beziehung war einfach nicht gut für mich.»
Schwer vorstellbar, dass Wolff diese Harmonie aufs Spiel setzen wird.