FP3 Baku: Sebastian Vettel top, Crash von Sirotkin!
Sebastian Vettel blieb im dritten freien Training von Baku der Schnellste
Am Qualifying-Samstag wurden die GP-Piloten zur letzten freien Trainingsstunde von 24 Grad Aussen- und 29 Grad Streckentemperatur sowie dicken Wolken begrüsst. Das grosse Thema vor dem Start war aber der Wind, der schon am Vortag für Sorgenfalten bei den Fahrern und Ingenieuren gesorgt hatte, als er noch nicht so stark blies.
Doch davon liessen sich die GP-Stars nicht abhalten, bereits in den ersten beiden Minuten kamen de beiden McLaren-Piloten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne, das Alfa Romeo-Sauber-Duo Charles Leclerc und Marcus Ericsson sowie die Haas-Fahrer Kevin Magnussen und Romain Grosjean auf die Strecke. Kaum hatten die Formel-1-Fahrer ihre Arbeit aufgenommen, fielen auch schon die ersten Tropfen in den Kurven 17 und 18.
Nico Hülkenberg, Daniel Ricciardo, Max Verstappen sowie die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel waren die nächsten, die sich auf den Weg zu ihrer ersten Installationsrunde machten. Bis auf den Renault-Piloten, der auf den superweichen Reifen unterwegs war, wählten alle Fahrer, die bereits ausgerückt waren, die ultraweichen Reifen.
Der Deutsche blieb nicht lange der Einzige, der sich für die rot markierten Gummis entschied, auch sein Teamkollege Carlos Sainz rückte kurz nach dem Deutschen auf der superweichen Mischung aus, während das Silberpfeil-Duo Lewis Hamilton und Valtteri Bottas wie der Rest des Feldes die ultraweichen Reifen aufschnallen liess.
Ferrari-Star Sebastian Vettel schnell
Die erste gezeitete Runde drehte der Vortages-Schnellste Ricciardo, der sich eine 1:46,147 min notieren liess. Damit blieb er nicht lange an der Spitze, denn sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen waren auf ihren ersten Runden schneller unterwegs, wobei Vettel mit 1:44,758 min die Nase zunächst vorne hatte.
Doch der Iceman war noch lange nicht fertig und sorgte mit 1:43,877 min für eine neue Bestmarke, die sein Stallgefährte kurz darauf auf 1:43,642 min drückte. Hinter Räikkönen reihte sich Hamilton mit 0,467 sec Rückstand auf Vettels Top-Zeit ein, Verstappen fehlten schon 0,921 sec und Ricciardo sogar 1,219 sec.
Den ersten Ausrutscher des Tages leistete sich Hamiltons Teamkollege Bottas, der in der ersten Kurve geradeaus fuhr. Noch spektakulärer nutzte eine Viertelstunde nach dem Start Brendon Hartley den Notausgang in der 15. Kurve. Der Toro Rosso-Pilot hatte schon am Vortag die Ausweichmöglichkeiten auf dem engen Strassenkurs eifrig genutzt.
Probleme bekundete auch Lance Stroll. Der Williams-Fahrer beschwerte sich am Funk gerade über das Fahrverhalten seines FW41, als er in der dritten Kurve eine Schrecksekunde erlebte, die allerdings ohne grosse Folgen blieb. Der junge Kanadier durfte sich mit dem Blick auf den Zeitenmonitor trösten, wo er zu diesem Zeitpunkt mit neuneinhalb Zehnteln Rückstand auf Vettels Bestzeit auf dem fünften Platz lag.
Crash von Sergey Sirotkin
Vettel hatte mittlerweile die Bestzeit auf 1:43,176 min gedrückt, während Grosjean (Kurve 15) und Bottas (Kurve 7) weiterhin mit Ausritten für Action sorgten. Schnell unterwegs war auch Force India-Routinier Sergio Pérez, der im rosa Renner auf der weichsten Reifenmischung die bis dato drittschnellste Runde drehte. Dem 28-Jährigen aus Guadalajara fehlten 0,76 sec auf Vettels Bestzeit.
Zum Vergleich: Pérez’ Teamkollege Esteban Ocon musste sich zu diesem Zeitpunkt mit 1,044 sec Rückstand und Position 7 auf dem Zeitenmonitor begnügen. Trotzdem gab es vom ehemaligen GP-Piloten Paul di Resta Kritik für den Mexikaner. «Es hat zu lange gedauert, bis er eine Hammer-Runde geschafft hat, du musst sofort schnell sein», äzte er.
Vettel schaffte es im letzten Drittel des dritten Trainings noch einmal, die Bestmarke auf 1:43,091 min zu drücken, Hamilton reihte sich mit 0,361 sec Rückstand vor Räikkönen, Bottas, Pérez, Magnussen, Verstappen, Stroll, Ocon und Sergey Sirotkin ein.
An dieser Top-10-Reihenfolge änderte sich nicht mehr viel, einzig Verstappen konnte sich zum Schluss noch auf Platz 4 verbessern. Die Session wurde zum Schluss noch unterbrochen, denn Sirotkin setzte seinen Williams ausgangs der dritten Kurve in die Streckenbegrenzung, womit er die roten Flaggen auslöste. Der Russe blieb unverletzt, doch sein Renner wurde beim Mauerkuss beschädigt.
Kurz vor der Unterbrechung hatte Hülkenberg bereits die Box ansteuern müssen, weil ein technisches Problem aufgetaucht war. Der Deutsche belegte somit nur Platz 17 vor Vandoorne, Ericsson und Hartley. Die Plätze 11 bis 16 belegten Alonso, Ricciardo, Gasly, Leclerc, Grosjean und Sainz.