Lewis Hamilton: Nach Verjüngungskur noch besser?
Lewis Hamilton
Bei 20 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolgern ist die erste Reaktion ja oft: Das war eine lockere Spazierfahrt. Den Vorsprung souverän verwaltet, Reifen geschont, die Aussicht und die Atmosphäre genossen. Unter dem Strich nicht nur einen erfolgreichen, sondern auch einen schönen Tag auf der Rennstrecke erlebt.
Doch bei Hamilton war das in Barcelona nicht der Fall. «Das war eine Art Verjüngungskur. Die Leute denken wohl, dass es ein einfaches Rennen und eine Spazierfahrt war. Das war es ganz bestimmt nicht», betonte er.
Er hat die Überlegenheit seines Silberpfeils genutzt, um weitere Schritte nach vorne zu machen. Denn erstmals seit dem Saisonauftakt in Australien hat er sich wieder komplett wohl gefühlt im Auto, konnte endlich ans Limit gehen, weil die Balance stimmte.
«Es war komfortabel, und zu keinem Zeitpunkt habe ich gedacht, dass ich es verliere. Aber ich habe in jeder Runde gepusht, wie auf einem Prüfstand, um zu verstehen, was ich an der Balance mag. Wie ich damit spielen kann, wie ich noch mehr herausquetschen kann», sagte er.
Der Vorteil: Im Debrief mit den Ingenieuren konnte Hamilton damit deutlich fundierter Feedback geben, spezieller, auf den Punkt. «In dem Meeting gibt es dann ein paar Schlüsselpunkte, auf die ich hinweise und ihnen sage: „Arbeitet daran, macht dies besser, macht das besser, und ich werde schneller sein“», erklärte er.
Das Coole, wenn man Weltmeister ist: «Das Team hört dir zu, denn du redest keinen Unsinn. Sie gehen weg und fokussieren sich auf die Bereiche, schauen auf die Daten, versuchen, daran zu arbeiten. Und es ist ein unglaublicher Prozess, an dem man zusammen arbeitet. Denn es funktioniert. Egal, wie lange es dauert.»