Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

1. Training Monaco: Red Bull Racing gibt den Takt an

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull Racing erlebte einen guten Start ins Monaco-Wochenende. Daniel Ricciardo und Max Verstappen führten die Zeitenliste des ersten freien Trainings an. Der schwierige Strassenkurs forderte auch schon seine ersten Op

Die Formel-1-Stars verloren im ersten freien Training von Monte Carlo keine Zeit, sodass sich bereits in den ersten Minuten viele GP-Renner auf dem berühmten Strassenkurs tummelten. Der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess, war Valtteri Bottas, der mit 1:17,299 min vorlegte. Der Finne, der mit einem speziellen Helm-Design zu Ehren von Mika Häkkinen unterwegs ist, fuhr seine erste gezeitete Runde auf den hyperweichen Reifen, die im Fürstentum zum ersten Mal in diesem Jahr im Rahmen eines GP-Wochenendes eingesetzt werden dürfen.

Die erste Bestzeit wurde schnell unterboten: Williams-Rookie Sergey Sirotkin schaffte die 3,337 km in 1:16,717 min. Der Russe durfte sich nicht lange über die erste Position auf der Zeitenliste freuen, denn Bottas schaffte es mit 1:14,882 min als Erster unter die 1:15er-Grenze. Sein Teamkollege Lewis Hamilton liess das natürlich nicht auf sich sitzen und verbesserte die Bestzeit auf 1:14,749 min.

Nicht nur die Silberpfeile waren schon in den ersten Minuten flott unterwegs. Auch Daniel Ricciardo, der seinen ersten Monaco-GP-Sieg jagt, schaffte es in 1:14,103 min um den Strassenkurs – auch der Australier war auf den rosa markierten, hyperweichen Reifen unterwegs.

Das erste Opfer der unverzeihlichen Piste war Sergey Sirotkin, der auf der Geraden die Streckenbegrenzung touchierte und sich dabei nicht nur einen platten rechten Hinterreifen zuzog, sondern auch die Aufhängung und den Unterboden beschädigte. Da er es aus eigener Kraft zurück an die Box schaffte, konnten seine Berufskollegen bald wieder Gas geben und Red Bull Racing-Talent Max Verstappen drückte die Bestmarke in den 1:13er-Bereich – nur um kurz darauf von seinem Teamkollegen auf den zweiten Platz verwiesen zu werden.

Der ehrgeizige Niederländer, der in der Vergangenheit bereits Bekanntschaft mit den Leitschienen des Fürstentums gemacht hatte, schaffte daraufhin aber eine Rundenzeit von 1:13,299 min, die er in der Folge auf 1:12,723 min verbesserte. Zwischendurch legte auch Ricciardo nach, der es schaffte, einem Trümmerteil auszuweichen, das sich von Kevin Magnussens Haas-Renner gelöst hatte. Der Red Bull Racing-Pilot konnte trotz des Ausweichmanöver eine neue Bestzeit in den monegassischen Asphalt brennen, die kurz darauf von seinem Stallgefährten unterboten wurde.

Sirotkin blieb nicht der Einzige, der sich zu nahe an die Leitplanken und Mauern wagte. Auch Romain Grosjean streifte die Mauer nach den ersten 30 Trainingsminuten, allerdings blieb dieser Mauerkuss ohne grosse Folgen. Sein Teamkollege Magnussen musste derweil in der Box verweilen, weil an seinem Renner geschraubt wurde. Offenbar beschäftigte ein Problem mit der Benzineinspritzung die Haas-Ingenieure. Eine Zwangspause musste auch McLaren-Star Fernando Alonso einlegen, weil ein Bremsproblem an seinem MCL33 auftrat.

Red Bull Racing schneller als Ferrari

Keine Sorgen hatte hingegen das Red Bull Raicng-Duo, das sehr lange auf dem gleichen Satz der hyperweichen Reifen seine Runden drehte. Der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte Paul di Resta erklärte: «Die Red Bull Racing-Piloten sind schon sehr lange auf diesem Reifensatz unterwegs, trotzdem gibt es noch keine Anzeichen für Blasenbildung. Die Beiden werden immer schneller, und es ist ziemlich stark, bereits jetzt eine Sekunde schneller als Ferrari auf dieser Reifenmischung unterwegs zu sein.»

Mittlerweile hatten sich auch die Mercedes-Piloten die hyperweichen Reifen geben lassen, an die Zeiten von Red Bull Racing kamen die Silberpfeil-Piloten aber nicht heran. Nach dem ersten schnellen Versuch fehlten Bottas immer noch neun Zehntel, Hamilton schaffte es bis auf drei Zehntel an die Bestmarke von Verstappen heran.

Beim zweiten Versuch schaffte er es mit 1:12,480 min am Niederländer vorbei – nur um kurz darauf von Verstappen mit 1:12,366 min erneut auf Position 2 verwiesen zu werden. Der 20-Jährige hatte aber nicht nur Grund zur Freude, er musste in der St. Devote-Kurve kurz darauf den Notausgang nehmen, wobei er sich einen Bremsplatten beim linken Vorderrad zuzog. Er fuhr rückwärts wieder auf die Piste – und mit dieser gefährlichen Aktion zog er die Aufmerksamkeit der Regelhüter auf sich.

Während Verstappen wieder die Box ansteuerte, setzte sich Ricciardo 20 Minuten vor dem Ende des Trainings mit 1:12,126 min an die Spitze. Während Sirotkin, Alonso und Grosjean im Verlauf des Trainings wieder ausrücken konnten, musste sich Magnussen mit nur sieben Umläufen begnügen, weil an seinem Haas-Renner weiterhin geschraubt wurde.

Gegen ende der Session bekundete schliesslich auch Ricciardo Bremsprobleme, dennoch durfte er sich am Ende über die Bestzeit freuen. Hinter ihm belegten Verstappen, Hamilton, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Carlos Sainz, Bottas, Sergio Pérez, Grosjean und Sirotkin die restlichen Top-10-Positionen. Esteban Ocon, Brendon Hartley, Nico Hülkenberg, Pierre Gasly, Stoffel Vandoorne, Charles Leclerc, Alonso, Lance Stroll, Marcus Ericsson und Magnussen komplettierten die FP1-Zeitenliste.

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