Ferrari 2018 illegal? So reagiert Sebastian Vettel
Sebastian Vettel beim Barcelona-Test
Viel ist im Fahrerlager davon die Rede, wie Ferrari in Grauzonen des Reglements arbeitet. Das ist nicht verboten und Zeichen eines Top-Teams. Grenzen sind dazu da, ausgelotet zu werden. Hässlich wird es, wenn daraus konstruiert wird, der Ferrari sei illegal. Es ging um Ölverbrennung und um die Aerodynamik, auch um Motorkennfelder.
Wie geht Vettel mit solchen Unterstellungen um? Seb: «Gerüchte gibt es immer. Ich vertraue Ferrari. Ich vertraue darauf, dass wir das Richtige machen. Ich vertraue auch der FIA, dass sie eingreifen würde, wenn sie etwas sähe, das ihr nicht gefällt. Früher war das jedenfalls so. Ich gebe nichts auf Gerüchte. Vor vier Wochen wurden andere Mutmassungen herumgereicht, und in vier Wochen werden es wieder andere sein.»
Jo Bauer, der oberste Technikpolizist der FIA, hat übrigens mehrfach festgehalten: «Der Ferrari ist legal und fertig.»
Ferrari ist in den letzten beiden Rennen ins Hintertreffen geraten. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Aber alle bei Ferrari wissen: Wir haben ein Auto, das es uns erlaubt, eine Hand an den WM-Pokal zu legen. Daher sagt Superstar Sebastian Vettel: «Die Stimmung bei uns ist gut. In Spanien ist es nicht so gut gelaufen, aber das ist normal in einer Saison. Monaco ist wieder ganz anders, und Probleme, die wir in Spanien hatten, werden hier nicht auftauchen. Bei Ferrari ist viel Arbeit am Laufen, aus der Niederlage von Barcelona die richtigen Schlüsse zu ziehen.»
Möglich, dass eine Änderung an der Hinterachsgeometrie des Ferrari vor dem Spanien-GP zu diesem übermässigen Reifenverschleiss geführt hat. Ein oberer Querlenker soll die Aerodynamik verbessert haben, aber die Reifen finden an zu überhitzen. Vielleicht ist der Querlenker wirklich der Schuldige: Vettel will das Monaco-Training mit der Version vor Spanien beginnen. Aber Seb sagt auch: «Monaco ist eine ganz andere Piste als Spanien. Ob wir in Sachen Problemlösung auf dem richtigen Weg sind, wird sich erst über Monte Carlo hinaus zeigen.»
Ist Monaco das wichtigste Abschlusstraining des Jahres? «Ja, denn jeder weiss, wie schwierig hier das Überholen ist. Von daher würde ich sagen – ja, wir müssen es schaffen, am Samstag den Wagen so weit vorne als möglich zu platzieren.»
Bei 17 Punkten Rückstand auf WM-Leader Lewis Hamilton muss die Frage erlaubt sein: Steht Ferrari in Monte Carlo unter Siegzwang? Der Heppenheimer meint: «Wir haben einige Male die Chance gehabt zu gewinnen, aber wir haben nicht gesiegt. Von daher würde ich sagen: Ja, klar müssen wir gewinnen. Aber die Stimmung im Team ist anders. Ich würde eher sagen – wir kommen nach Monaco und wollen gewinnen. Wollen oder müssen, das ist für mich ein grosser Unterschied. Es wird eine knappe Kiste. Ich traue besonders Red Bull Racing hier unten eine Menge zu.»
«Die Konkurrenz ist stark dieses Jahr, es ist vor einem Wochenende schwer zu sagen, was passieren wird. Hier noch mehr als sonst wird es wichtig sein, im Training nicht nur bei der Abstimmung alles richtig zu machen – du musst auch in einen guten Rhythmus kommen und Schritt um Schritt Vertrauen aufbauen. Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben. Wenn wir unsere Hausaufgaben richtig machen, dann können wir auch gewinnen.»