Christian Horner: «Honda-Deal für alle von Vorteil»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
«Wir könnten jetzt wirklich alles twittern, und es würde keiner mitbekommen», scherzte das Force India-Team auf der Kommunikationsplattform mit dem blauen Vogel, als Red Bull Racing am gestrigen Dienstag bestätigte, dass man ab 2019 für mindestens zwei Jahre auf die Power von Honda setze und damit die zwölfjährige Partnerschaft mit Renault nach dieser Saison beende.
Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, betonte Teamchef Christian Horner, und stellte klar, dass man diese nach reiflicher Überlegung getroffen habe. Und er erinnert sich: «Die Partnerschaft mit Renault kam durch Flavio Briatore zustande, der Renault-Chef Carlos Ghosn rechtzeitig überzeugte, uns ab 2007 mit Motoren zu beliefern.»
«Seither haben wir viele Erfolge einfahren können, den ersten von vielen im Jahr 2009. Bis auf einen Podestplatz haben wir sämtliche Top-3-Ergebnisse mit Renault-Power erzielt. Speziell in der V8-Ära war die Zusammenarbeit ein sehr erfolgreiches Kapitel in der Team-Geschichte. Doch alles hat ein Ende und für uns ist nun der Zeitpunkt gekommen, eine andere Richtung einzuschlagen. Wir wünschen Renault nur das Beste für die Zukunft und freuen uns, ab 2019 mit den neuen Honda-Kollegen zusammenzuarbeiten.»
Dies tun die Kollegen des Schwesternteams Toro Rosso bereits in diesem Jahr. Die Red Bull-Nachwuchsschmiede, die in dieser Saison mit Brendon Hartley und Pierre Gasly antritt, belegt nach sieben WM-Runden den siebten Rang in der Team-Wertung. Der Truppe aus Faenza fehlen neun Zähler auf das sechstplatzierte Force India-Team und 21 Punkte auf den Traditionsrennstall McLaren, der den fünften Platz belegt.
Red Bull Racing belegt derzeit den dritten WM-Rang, dennoch ist Horner zuversichtlich. Er erzählt: «Die Zusammenarbeit mit Toro Rosso war bereits sehr hilfreich für Honda und ab 2019 können sie doppelt so viele Daten sammeln. Auch für Toro Rosso und uns ist die Kooperation von Vorteil, denn selbstverständlich ist Red Bull Technology involviert, und da können wir natürlich Synergien nutzen, wenn beide Mannschaften die gleiche Antriebseinheit einsetzen. Es ist also für alle Seiten vorteilhaft.»
Honda hatte bereits klargestellt, dass man die beiden Kunden den Regeln entsprechend gleich behandeln und mit der gleichen Spezifikation ausstatten will.