Heim-GP Le Castellet: So feiern Gasly, Grosjean, Ocon
Einmal im Jahr dürfen die Fahrer das Design ihrer Helme ändern. Die meisten Piloten machen das beim Heimrennen oder beim GP-Klassiker von Monaco. Die zu Beginn der Formel-1-Saison 2015 eingeführte FIA-Direktive zum Beschneiden der Helmkünstler unter den Piloten (allen voraus Sebastian Vettel) erzeugte damals viel Wirbel. Ausformiert heisst das in den Sportregeln, Artikel 9.1: «Um die Fahrer einfach voneinander zu unterscheiden, wenn die Piloten auf der Strecke sind, muss der Helm jedes Fahrers über den Verlauf einer Saison im Wesentlichen die gleiche Bemalung aufweisen.»
Einige Formel-1-Freunde fanden den Schritt des Autoverbands gut, weil der Wiedererkennungswert des Einzelnen dann höher sei. Andere fanden es hingegen cool, wenn ein Pilot auch mal mit anderem Kopfschutz auftauchte. Atemraubend beispielswese der Knicks von Jean-Éric Vergne, der mit den Farben des 1973 tödlich verunglückten François Cevert fuhr. Toll auch Kimi Räikkönen mit dem Helm-Design von James Hunt, oder Marcus Ericsson in den Farben des unvergessenen Ronnie Peterson.
Fast alle Fans waren bei Einführung der Helmdesign-Regel der Meinung: Hat die FIA nichts Gescheiteres zu tun? Inzwischen hat die FIA die Vorschriften ein wenig gelockert: Generell hat das Verbot Bestand, das grundsätzliche Design darf nicht geändert werden. Mit einer Ausnahme pro Jahr – etwa für das Rennen des Jahres in Monte Carlo oder für einen Heim-GP eines bestimmten Fahrers.
Die Rückkehr der Formel 1 nach Le Castellet bedeutet für Romain Grosjean (Haas), Pierre Gasly (Toro Rosso) und Esteban Ocon (Force India) – endlich ein Heimrennen. Grosjean: «Darauf habe ich jahrelang gehofft, endlich wird es wahr, ich freue mich wahnsinnig.»
Alle drei Fahrer feiern mit speziellen Helm-Designs. Grosjean in den Farben der Trikolore, hinten am Kopfschutz hat Hobbykoch Romain Messer und Gabel platziert und klargemacht, wer «Le Chef» ist.
Pierre Gasly hat die Namen legendärer französischer Grand-Prix-Sieger auf dem Helm verewigt, weit über die Grenzen der Formel-1-WM hinaus: Prost und Arnoux finden wir da, Alesi und Panis und Tambay, Jabouille und Laffite und Alesi. Aber auch die Nachnamen von Philippe Etancelin, Albert Divo, Raymond Sommer, Jules Goux oder Victor Hémery, die den heutigen Formel-1-Fans wenig sagen dürften.
So wie Sebastian Vettel ist auch Pierre Gasly ein Historik-Fan und weiss über die Geschichte des Automobilsports jede Menge. Die Trikolore ist beim Helm von Gasly geschickt mit dem Chromblau von Toro Rosso-Honda kombiniert.
Aus nationalistischer Sicht ein wenig enttäuschend ist der Helm von Esteban Ocon: Neues Design, aber von den französischen Farben ist da wenig zu sehen.