Daniel Ricciardo (Red Bull/2.): «Ich bin angetan»
Daniel Ricciardo
Die Rennstrecke des Apéritiv-Herstellers Paul Ricard verströmt eine seltsam hypnotische Wirkung. Das liegt am Streifenmuster, das nicht nur dekorativen Charakter hat. Die blauen Streifen sind mit einer besonderen Farbe aufgemalt, welche ein kreiselndes Auto verzögern soll. Die darauffolgenden roten Streifen sind noch rauer. Aber der langjährige Sportwagen-WM-Fahrer Anthony Davidson weiss: «Das ist alles schön und gut, nur nützt es wenig, wenn es regnet.»
Zum Glück also für den GP-Tross hatten wir am Freitag in Le Castellet Postkartenwetter, die Sonne strahlte vom Himmel – auf viele leere Sitze. Denn tausende von Fans steckten im Verkehrs-Chaos dermassen fest, dass sie es vorzogen umzudrehen. Ein Beispiel: Normalerweise lässt sich die Strecke von Marseille zum Circuit Paul Ricard locker in 55 Minuten fahren. Einige komplett entnervte Fans gaben nach fünf Stunden Stau auf.
Grund für das heillose Durcheinander: Die wenig durchdachte Verkehrsführung der Franzosen und der Plan, einen Parkplatz nach dem anderen zu füllen. Am Samstag gehen alle Parkflächen gleichzeitig auf, zudem wird der Verkehr anders geführt.
Daniel Ricciardo hatte das Glück, schon sehr früh an der Strecke zu sein. Was hält der zweifache Saisonsieger von der Bahn? «Wenn du von Pisten wie Monaco und Montreal kommst, dann wirkt die Strecke sehr weitläufig. Ich finde, Rennstrecken, auf welchen die Pistenbegrenzung näherstehen, die haben mehr Charakter. Das Layout selber aber macht Spass. Ich bin angetan.»
«Wir haben vom ersten zum zweiten Training an der Abstimmung viel getan. Wir haben eine Menge lernen können. Max und ich haben viele Daten gesammelt. Das grosse Thema ist hier, mit wie viel Abtrieb du fahren willst. Alle Techniker werden sich am Freitagabend darüber den Kopf zerbrechen.»