Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari-Junior Leclerc: Böse Überraschung nach P9

Von Vanessa Georgoulas
 Die beiden Sauber-Piloten Charles Leclerc und Marcus Ericsson eroberten in Spielberg die letzten beiden Top-10-Positionen

Die beiden Sauber-Piloten Charles Leclerc und Marcus Ericsson eroberten in Spielberg die letzten beiden Top-10-Positionen

Formel-1-Rookie Charles Leclerc holte in Spielberg zum dritten Mal in Folge Punkte für das Alfa Romeo-Sauber-Team. Der Monegasse fuhr vom 17. Startplatz auf den 9. Rang. Seine Freude darüber wurde aber getrübt.

Nicht nur bei Red Bull Racing herrschte nach dem neunten WM-Lauf in Österreich Feierlaune: Auch bei der Schweizer Mannschaft von Alfa Romeo-Sauber traf man auf viele strahlende Gesichter. Kein Wunder, schliesslich durfte das Team zum ersten Mal seit China 2015 eine doppelte Top-10-Zielankunft bejubeln: Rookie Charles Leclerc kreuzte die Ziellinie nach 70 Rennrunden als Neunter vor seinem Teamkollegen Marcus Ericsson, der damit den letzten Punkterang ergatterte.

Dabei hatten die Beiden das Rennen in der Steiermark aus der zweitletzten Reihe in Angriff nehmen müssen. Leclerc erwischte einen guten Start, fiel in der zweiten Rennrunde aber durch einen Ausritt wieder auf den 19. Platz zurück. «Ich hatte die Herausforderung vor mir, genügend Positionen zu gewinnen, um schliesslich wieder in die Punkte zu fahren», erklärte der 20-jährige Monegasse, und freute sich: «Es war ein spannender Tag.»

«Während des Rennens ist vieles passiert – es gab ein paar gute Überholmanöver, und ich habe das Fahren heute genossen», fügte der Formel-1-Neuling, der erst nach 45 Runden von den superweichen auf die weichen Reifen gewechselt hatte, an. Und er schwärmte: «Es ist toll für das Team, dass beide Autos das Rennen heute in den Top-10 beendet haben. Das ist ein zusätzlicher Motivationsschub für alle. Ich freue mich darauf zu sehen, was uns in den kommenden Rennen erwartet.»

Auch bei Ericsson, der es nach seinem neunten Rang beim zweiten WM-Lauf in Bahrain zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Punkte schaffte, war die Freude gross. «Es war ein tolles Rennen. Ich habe mich im Auto wohl gefühlt, und hatte von Beginn an gute Rundenzeiten. Unsere Strategie hat sehr gut funktioniert. Unsere Mechaniker schafften auch diesmal einen schnellen Boxenstopp – ich bin sehr stolz auf unsere Crew», lobte der Schwede.

Und der 27-Jährige, der seine weichen Reifen bereits nach 16 Runden gegen die superweiche Mischung hatte austauschen lassen, betonte: «Es war ein tolles Resultat für das gesamte Team, beide Autos in den Punkten zu haben – vor allem nach dem schwierigen Qualifying von gestern. Wir können alle stolz auf unsere Leistung sein. Ich freue mich für das Team und auch für mich selber. Ich freue mich nun auf Silverstone – eine meiner Lieblingsstrecken.»

Teamchef Frédéric Vasseur hielt seinerseits zufrieden fest: «Es war ein sehr gutes Rennen für uns. Beide unserer Fahrer haben sich toll erholt, nachdem sie das Rennen relativ weit hinten auf der Startaufstellung in Angriff nehmen mussten.» Der ehrgeizige Franzose betonte: «Zwei Autos in den Punkten zu haben, ist eine wichtige Leistung für das ganze Team – an der Strecke, sowie zuhause im Werk.»

«Das ist ein weiteres Zeichen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen», ist Vasseur überzeugt. «Wir müssen uns weiterhin darauf konzentrieren, in den nächsten paar Rennen so zu kämpfen, und die erste Hälfte der Saison positiv zu beenden», gab der Chef des Rennstalls aus Hinwil die Marschrichtung vor.

Leclercs Freude über seinen fünften Punkterang im achten GP-Einsatz wurde jedoch getrübt. Denn der Ferrari-Junior flog noch am gleichen Abend zurück nach Monte Carlo, wo ihn die traurige Nachricht ereilte, dass seine Grossmutter gestorben ist. Der junge Rennfahrer, der im vergangenen Jahr bereits den Tod seines Vaters hatte verkraften müssen, erklärte auf Twitter: «Das ist eine extrem traurige Neuigkeit. Wir alle werden dich extrem vermissen. Ich bin mir sicher, dass Papa sich freut, seine Mutter wieder bei sich zu haben. Du warst die beste Grossmutter, die ich mir hätte wünschen können.»

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