Daniel Ricciardo (Red Bull): «Gönne mir einen Cognac»
Daniel Ricciardo musste in Österreich eine bittere Pille schlucken
Für Daniel Ricciardo begann der neunte Grand Prix des Jahres auf dem Red Bull Ring nach Wunsch. Der Red Bull Racing-Pilot musste das Heimspiel seiner Mannschaft in Spielberg vom siebten Startplatz in Angriff nehmen und schaffte es schon in der ersten Runde, zwei Positionen nach vorne zu rücken.
Im 14. Umlauf rückte der Australier eine Position nach vorne, weil Polesetter Valtteri Bottas seinen Renner am, Streckenrand abstellen musste. 40 Runden später ereilte ihn das gleiche Schicksal – und das ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag. Zu diesem Zeitpunkt war er nach zwei Besuchen an der Box erneut auf Position 4 unterwegs – zwischenzeitlich hatte er sogar den zweiten Platz belegt.
«Ich bin natürlich enttäuscht», betonte Ricciardo nach seinem Ausfall. «Bis zu einem gewissen Punkt sah es noch nach einem Doppelsieg für Red Bull Racing aus – doch wenn ich ganz ehrlich bin, fingen die Probleme bereits an, als ich die weichen Reifen aufziehen liess», gestand er unumwunden. «Auch wenn ich Kimi Räikkönen noch schnappen konnte, spürte ich deutlich, dass ich nicht die Pace hatte, um wegzuziehen. Ich sah dann auch, dass die Reifen nicht hielten, weshalb wir einen zweiten Stopp einlegen mussten.»
In Runde 54 kam dann das Aus – der siebenfache GP-Sieger stellte seinen Renner in der zweiten Kurve am Streckenrand ab. «Ich denke, der Auspuff ging kaputt. Ich spürte auf der Gegengeraden, dass etwas nicht stimmte, und das teilte ich dem Team auch mit. Danach versuchte ich, etwas dagegen zu unternehmen, doch kurz darauf kam die Anweisung, das Auto abzustellen.»
Ricciardo beteuerte trotz der bitteren Pille, die er schlucken musste, dass er seinem Teamkollegen Max Verstappen den GP-Triumph in Österreich gönnte: «Ich freue mich für Red Bull, das Team, die Marke, die Leute und auch für Max, der so viele Fans hier hat. Ich habe Herrn Mateschitz heute gesehen und ich kann mir vorstellen, wie er sich jetzt gerade fühlt.»
«Offensichtlich war das nicht mein Tag», seufzte der Rennfahrer aus Perth, der aber auch gleich eilends anfügte: «Aus Sicht des Teams, der Österreicher und auch aus Max’ Perspektive war es ein grosser Tag, deshalb freue ich mich, dass wenigstens ein Teil des Teams heute feiern wird. Ich denke, ich werde heute nicht gross feiern, aber vielleicht gönne ich mir einen Cognac, um darüber hinweg zu kommen.»